xREL.v3

Horror Preview #7.1
Frohe Weihnachten! <3

Carrie
Unglaubliche 37 Jahre ist es schon her als Brian De Palma mit Carrie - Des Satans jüngste Tochter einen Meilenstein, im bis dato relativ unbeachteten Horror Genre setze. De Palma der auch schon für die Inszenierung von Scarface zuständig war, gelang mit diesem Schritt ein weltweiter Kinoerfolg und Carrie war jahrelang in aller Munde. Als zum Anfang des 21. Jahrhunderts dann die Ideen für neue Horror-Geschichten stark nur Neige gingen, beschloss man zum ersten Mal ein Remake des Klassikers zu produzieren, welches aber nur mäßigen Erfolg feierte. Jetzt, gut zehn Jahre später flimmert das nächste Remake über unsere Kinoleinwände. Die Regisseurin Kimberly Peirce inszenierte mit Carrie (2013) ebenfalls zum ersten Mal einen Horrorfilm. Ob das was wird?

Das Remake von Carrie folgt annähernd maßstabsgetreu dem Handlungsstrang aus dem Jahre 1976. So geht es auch hier um die 16jährige Carrie, die von ihrer religiös vernarrten Mutter nicht richtig aufgeklärt wurde. Als eines Tages unter der Schuldusche ihre Periode einsetzt, rastet sie völlig aus und versteht nicht was geschieht. Als wäre das nicht schlimm genug, wird sie dabei auch noch von grölenden Mitschülern gefilmt. Ein paar Tage später findet der Abschlussball statt und Carrie bekommt zur Feier des Abends einen Eimer Blut über den Kopf geschüttet. Daraufhin wird ihre Wut so stark wie nie zuvor...

Carrie läuft schon seit dem 05. Dezember in unseren Kinos und bereits am folgenden Wochenende wurde von einem Kassenschlager geredet. Das Remake konnte wirklich gute Verkaufszahlen schreiben, allerdings ist das noch lange kein Garant dafür dass auch der Film gut ist. Hier ist nämlich genau das Gegenteil der Fall, das Remake von Carrie ist grottenschlecht. Nicht nur die schauspielerische Leistung sieht nach Laientheater aus, auch das Script bietet einiges an Stoff, über den sich Kritiker im Netz die Mäuler zerreißen. Hier wurde versucht, die Handwerkskunst alter Horrorfilme in ein neumodernes Superheldenkostüm zu stecken um damit alles bisher da gewesene in den Schatten zu stellen. Ein Versuch, der von vorne rein zum Scheitern verurteilt war. Die Carrie von heute passt nicht in das Bild, das Brian De Palma vor mehr als 30 Jahren um sie herum kreierte. Carrie mag ein Erfolg an den Kassen gewesen sein, viele Kritiker haben allerdings eine ganz andere, deutliche Meinung!
Ich war im Kino und ich kann euch nur davon abraten, es mir gleich zu tun. Es gab im ganzen Film nur zwei Sachen, die ich hier für gut befinden kann. Das sind a) Die "Superkräfte", die Carrie hat; die hätte ich nämlich auch gern. b) und jetzt ehrlich: Die Special Effects waren gut. Spart die Kohle und geht zu Burger King.





Devil's Pass
Letzte Woche bereits als Retail erschienen: Devil's Pass, ein Projekt von Regisseur Renny Harlin, welcher schon einige gute Arbeiten abgeliefert hat. Mit Devil's Pass greift er einen äußerst interessanten Fall russischer Forschergeschichte auf, bei dem mehrere Forscher auf mysteriöse Art und Weise ihr Leben ließen. Hierzulande gab es ebenfalls Schlagzeilen zu diesem Vorfall. Die Zeitungen schrieben vom Unglück am Dyatlov-Pass. Das Thema ist brisant und bietet eine gute Grundlage für einen spannenden Horrorfilm. Um euch erste Eindrücke über dieses Thema zu verschaffen, hier eine sehenswerte Minidoku. Der Plot liest sich folgendermaßen:

Fünf amerikanische Filmstudenten brechen nach Russland auf um herauszufinden, was 1959 wirklich am sagenumwobenen Dyatlov-Pass geschehen ist. Sie sind sich ihrer Sache ziemlich sicher und feiern schon die bald bevorstehende Lösung des Rätsels. Dort angekommen müssen sie allerdings rasch feststellen, dass sie des Rätsels Lösung keinesfalls auf die Schliche gekommen sind. Die Wanderung durch das Ural Gebirge wird von unheimlichen Phänomenen begleitet und die Gruppe beginnt mehr und mehr auseinander zu driften. Sie kommen dem Unglücksort immer näher, aber die dunklen Mächte am Dyatlov Pass haben bereits auf sie gewartet.

Hier hab ich mir gewünscht, euch gutes berichten zu können aber lest selbst. Ich war schon mit dem Thema vertraut, als es noch keine Pläne für eine Verfilmung gab. Als ich dann zum ersten Mal davon hörte, hoffte ich inständig, dass man daraus keinen billigen Fremdschäm-Schrott machte. Und was soll ich sagen? Ziemlich genau das wurde daraus gemacht, billiger Fremdschäm-Schrott! Devil's Pass fängt gut an und entwickelt die erforderliche Atmosphäre um eventuell Gänsehaut zu bekommen. Auch nach etwa der Hälfte des Films ist alles noch vollkommen in Ordnung: schöne Kameraführung, solide schauspielerische Leistung von bis dato völlig unbekannten Akteuren und die Spannungsbögen sitzen. Hätte ich die Kritik bis hier hin schreiben können, wäre sie durchweg positiv ausgefallen. Hätte hätte...
Irgendwann verschlägt es die Gruppe in eine Höhle, die der perfekte Platz wäre, um ein zum Film passendes Finale zu inszenieren. Doch dann folgt ein völlig an den Haaren herbeigezogener Twist, der die zuvor mühsam kreierte Atmosphäre, in Windeseile dem Erdboden gleich macht. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen aber wer will, kann sich ein eigenes Bild davon machen. Chance vertan!





Open Grave
Nach Apollo 18 stellt Regisseur Gonzalo López-Gallego sein nächstes, "innovatives" Horror Projekt vor. Nachdem bei seiner letzten Verfilmung nur unbekannte Schauspieler gecasted wurden, konnte man für Open Grave jemanden engagieren, der für sein facettenreiches Spielen bekannt ist: Sharlto Copley (District 9). López-Gallego setzt hier nicht mehr wie bei Apollo 18 auf den Mockumentary-Stil, sondern bedient sich herkömmlicher Kameratechniken.

John (Sharlto Copley) erwacht eines Tages in einem Loch voller verwesender Leichen. Als die erste Panik verflogen ist und die Erdwände sich als zu hoch erweisen um hinaufzuklettern, bemüht er sich herauszufinden, wie er in diese Lage geraten sein könnte. Aber es fällt ihm nichts ein. Er erinnert sich nicht, was er am Abend zuvor tat und er weiß nicht, wie er in diese Grube gekommen sein soll, stattdessen leidet er immer wieder unter Flashbacks, in denen er scheinbar wahllos Menschen ermordet. Die Situation scheint aussichtslos, als ihm plötzlich zwei unbekannte Männer aus der Grube helfen. Er muss das Rätsel um die Grube lösen!

Der Plot klingt wirklich klasse und mit Copley in der Hauptrolle sollte doch wenigstens dieser Film glänzen, richtig?
Nicht ganz. Auch Open Grave hat viele Schwierigkeiten, die man als Endnutzer leider zu spüren bekommt. Man bekommt schnell den Eindruck, dass man irgendwie Jumanji schaut?! Wenn man den Plot liest, hat man die Hoffnung, dass Open Grave doch endlich mal wieder frischen Wind durchs Genre blasen könnte, aber dem ist abermals nicht so. Die Umsetzung der Story ist leider sehr abgedroschen und die Dialoge oft so plump, dass ich mich ernsthaft frage, wieso Copley für sowas sein Können hergibt.
Ihr lest nur Copley, Copley, Copley... In Wirklichkeit ist es aber genau er, der dem Film das bisschen Würde gibt, das ihm sonst fehlen würde, um ernst genommen zu werden. Dank ihm wird Open Grave ein weltweit ausgewerteter Kinofilm.





Paranormal Activity: Die Gezeichneten
"An Halloween kam doch eigentlich immer ein neuer Paranormal Activity Teil raus, dies Jahr nicht oder wie?!" So mag die Frage wohl vielerorts gelautet haben. Fakt ist, Paranormal Activity bekam dieses Jahr keine Kinoauswertung am Tag der Toten. Stattdessen entschied man sich bei Blumhouse Productions dafür, erstmal ein Spin-Off der Reihe auf die Kinoleinwände zu bringen; ein lateinamerikanisches Spin-Off wenn ihr so wollt. Der Ableger der Reihe trägt den Titel Paranormal Activity: Die Gezeichneten und bewegt sich zum zweiten Mal außerhalb der ursprünglichen Geschichte von Katie und Micah. Teil fünf kommt dann wieder wie gewohnt im Oktober um die Halloween Zeit.

Jesse erfährt, dass die alte Dame, die in der Wohnung unter ihm lebt, ermordet worden ist. Nachdem der Tatort geräumt wurde, entschließt sich Jesse kurzerhand, die Wohnung der alten Dame zu betreten. Dort findet er allerhand okkultes, mysteriöse Gegenstände und eine Unmenge an Videobändern. Als er dann auch noch ein Foto von sich in der Wohnung findet, wird er unruhig. Nachts darauf kann er nicht schlafen und hat Albträume, die darin gipfeln, dass er am Morgen mit einer Bisswunde am Arm aufwacht...

Jeder von euch kennt Paranormal Activity und ich denke, wir sind alle einer Meinung. Es sollte irgendwann einfach genug sein. Es bringt nichts 5-? Teile von einem Film zu machen und dazu dann noch 2-? Spin-Offs, die allesamt unnötig sind. Meines Erachtens wären Oren Peli etc, besser damit bedient, sich auf neue Projekte zu konzentrieren. Peli hätte noch ein anderes Eisen im Feuer (Area 51), kümmert sich aber lieber um die Fortsetzungen zu Paranormal Activity. Innovative Ideen gibt’s in diesem Latino Spin-Off keine, es wird dieselbe Schiene gefahren, wie die ganzen Jahre schon: Haus, mysteriöse Gegenstände, Dämonen...mysteriöse Videotapes. Im Moment mag dieses Spielchen noch aufgehen, aber die Verkaufzahlen von Teil IV sind im Vergleich zu Teil III, um knapp 70 Millionen $ zurückgegangen.






Auch wenn in diesem Teil der Episode scheinbar nicht viel brauchbares dabei ist, muss das nicht heißen, dass die Filme euch auch nicht gefallen werden. In Teil zwei, welcher Anfang 2014 erscheint, komme ich dann auch endlich dazu, die eine oder andere Empfehlung auszusprechen.
xREL wünscht Frohe Festtage!