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Ultraviolet - Ein Fazit
Nach beiden Anbieter im Test nun ein Schlusswort

(Image)Während den letzten zwei Wochen habe ich euch die zwei Plattformen Flixster und Sony Ultraviolet genauer vorgestellt. Jetzt werde ich in einer Schlussrunde die beiden nochmals miteinander vergleichen und sagen, an was es noch hapert und was bereits funktioniert. Auch liste ich euch mögliche Alternativen auf und nenne euch meinen Favoriten. Apple ist hier wohl unsere letzte Hoffnung.

Ultraviolet
Mit Ultraviolet versuchte Hollywood die Fehler von früher auszumerzen und es nun richtig zu machen. Das ist zumindest das, was sie versprechen. Das Angebot umfasst eine Online-Seite und Apps für Mac, iOS, Android und Windows, auf welchen die eingelösten Filme in einer zentralen Bibliothek verwaltet und angeschaut werden können. Einfach den gewünschten Film auswählen und der Stream startet. Auch eine Offline-Funktion ist dabei, um Serien zum Beispiel während einer Zugfahrt auf dem Handy oder dem Laptop anzusehen. Um an die Codes zu kommen, muss man nur eine entsprechende BD kaufen (im Moment sind 40 Filme im Handel erhältlich) oder, wenn der entsprechende Shop dann irgendwann eröffnet, einfach im digitalen Store den Film kaufen. Seit November ist UV jetzt bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. In dieser Zeit wurden rund 80'000 Account registriert und 100'000 Filme digital eingelöst. Die Filme sind nur in SD-Qualität erhältlich, 3D, HD oder sogar 4k kann man vergessen. Damit beschränkt sich der Einsatz auf den Laptop, das Tablet und das Handy. Auch eine Wahl der Tonspur oder des Untertitels ist nicht verfügbar, selbst für Hörgeschädigte ist die notwendige Audiospur nicht dabei. Das Angebot ist also viel unflexibler, als wenn man einen Datenträger kauft oder sich den Film auf anderen Wegen anschaut. Beim Teilen des Filmes hingegen zeigt sich das Portal liberal; jeder Film kann an fünf weitere Accounts weitergegeben werden und auf maximal zwölf Geräten abgespielt werden bevor ein neuer Code gekauft werden muss. Neben Sony, Warner Bros, 20th Century Fox, Lionsgate, Paramount und Universal kommt bald mit Splendid auch ein erster unabhängiger Anbieter zum Angebot dazu.

Flixster
Warner Bros, 20th Century Fox, Lionsgate, Paramount und Universal
Das Angebot von Flixster macht technisch gesehen noch das Beste aus der Situation und bietet eine iOS und Android App an. Außerdem basieren die Streams im Browser auf Flash. Leider geschieht das Ganze nicht ohne Fehler, so funktionieren Win-, Mac- und Android App leider nicht. Lächerlich macht es dann der Umstand, dass bei den Sony Filmen die Mac und Windows-App funktioniert, es ist also eine reine Willkür, was geht und was nicht und folgt nicht einem logischen Bug.

Sony Ultraviolet
Sony
Nachdem ich flixster das erste Mal gebraucht habe, dachte ich, dass Sony es besser machen müsse. Leider wurde ich enttäuscht. Die Windows und Mac App startet nicht einmal, der Stream basiert auf Silverlight, eine Android oder iOS App existiert nicht und die mobile Stream-Seite ist nur mit iOS kompatibel. Wer über flixster dann die Sony Filme schauen möchte, hat mehr Glück und kann wenigstens Silverlight wieder entfernen.

Die Fehler
Aber was hätte Hollywood jetzt hier besser machen können? Ich beschreibe jetzt mal hier meinen Vorschlag.
Klar ist, dass sie wahrscheinlich nie eine .mp4-Datei verkaufen werden, auch wenn dies wohl das Einfachste wäre. Deshalb muss ein System ähnlich wie Spotfiy und Co. her. Also das die Filme in einem verschlüsselten Cache abgespeichert werden. Dazu müssten aber auch die Anzahl der unterstützen Plattformen ansteigen. Da mit der .mp4 Datei konkurriert wird, müssten alle bekannten Plattformen dabei sein. Das heisst Mac, Linux (x86 und x64), iOS, PS3, PS4, PS Vita, DS, 3DS, Wii, Wii U, XBox 360, XBox One, Windows, Android, Windows Phone, Firefox OS, Tizen, Bada, Blackberry OS, WebOS, MeeGo, S40, S60, Java, Jolla, Symbian, Ubuntu Touch und Smart TVs müssten unterstützt werden. Bei 3,7 Mrd$ Gewinn von dem Mutterkonzern von 20th Century Fox eine machbare Aufgabe. Auch die Ton- und Video-Qualität müsste auswählbar sein, ebenso wie Sprache der Untertitel. US Serien müssten für Amerikaner und Deutsche zur gleichen Zeit aufgeschaltet werden, jeweils auf Englisch. Die deutschen Untertitel müsste man hochladen können und mit der Videodatei verknüpfen können. Daher müsste der Player auch das Feineinstellen der Untertitelspur erlauben können. Ein Fehlschuss hingegen wäre das Bereitstellen der Extras, diese können weiterhin über die analogen Datenträger angesehen werden. Die jeweiligen Apps müssten allesamt nativ sein und die nativen Bibliotheken und APIs des bestimmten Betriebssystems nutzen.

Die Alternativen
Wer in Deutschland lebt hat es einfach, hier stehen mit Google Play Movies, Watchever, Amazon Prime Instant Video und Co. genug Plattformen zur Verfügung um Videoinhalte kaufen oder leihen zu können. Für alle ÖsterreicherInnen und SchweizerInnen ist es hingegen relativ schwer, bis auf Apples Angebot steht nichts zur Verfügung. Dieses sieht aber zumindest für iTunes-Freunde und iOS-Besitzer nicht einmal so schlecht aus. Man kann beim Leihen oder Kaufen zwischen SD und HD unterscheiden (zu unterschiedlichen Preisen) und diesen dann auf iTunes oder iOS Geräten anschauen. Neben vielen Filmen sind auch Serien verfügbar. Selber probiert habe ich es noch nicht, was sich aber in der Zukunft wahrscheinlich ändern wird. Wer die Filme aber auf dem Android-Handy schauen möchte, wird wohl mit dieser Lösung nicht so glücklich werden.

Mein Fazit
Mein persönliches Fazit fällt vernichtend aus: technisch nicht ausgereift, von den Funktionen her sehr arg beschnitten und die einzelnen Plattformen funktionieren nicht einmal. Die von mir aufgezeigten Fehler sind sicher enorm, müssten aber mit einer freien Verkaufspolitik, also das wie bei der Musik auch die unverschlüsselte Mediendateien gekauft werden können, nicht einmal mehr beachtet werden. Vielleicht wird uns auch hier wieder Apple erlösen, wie sie bereits den freien Verkauf der .mp3-Dateien durchgeboxt haben. Ich hoffe sehr, dass sich die Filmindustrie bald von Ultraviolet verabschiedet und endlich anfängt etwas gegen die Szene zu tun, indem sie ihre Filme frei und überall zum Verkauf stellen. Man muss es hoffen, den einer der beiden Seiten wird irgendwann die Oberhand gewinnen und den anderen vernichten, was in beiden Fällen kein gutes Omen für unseren Filmgenuss wäre. Müsste ich mich für einen der beiden Dienste entscheiden würde ich flixster nehmen da hier flixster-Filme mit Flashplayer funktionieren und man nichtflixster-Film sogar offline sehen kann, wirklich begeistern kann mich aber keiner der beiden Dienste.

jm3
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jm3
18. Mai 2014, 12:29 Uhr
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