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Grossangriff aus Amerika: Netflix im Test
Endlich ist der revolutionäre Dienst auch bei uns verfügbar

(Image)Viele kannten Netflix schon eine ganze Weile, konnten es aber aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit noch nicht testen (die technisch absolut keinen Sinn machenden VPN-Dienste mal aussen vor). Seit diesem September können nun alle deutschsprachige Europäer den Dienst nutzen. Doch was bleibt von der Revolution des Fernsehens aus den USA noch übrig für uns in Europa?
Allgemeines & Account
Ich nutze den Streaming-Dienst Netflix seit dem ersten Tag, ich bin ein völliger Fan der Idee und wartete geduldig auf den Start in der Schweiz. Ich nutzte keinen VPN-Dienst aus Gründen. Hier möchte ich euch nun, nach 8 Monaten Test meine Erfahrungen zum Dienst teilen.

Netflix gilt für viele als Wegbereiter für ein neues Zeitalter, jenes des Flatrate-Streaming von Serien und Filmen. Genau damit hatte der Dienst 2007 begonnen, seit September 2014 auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das zweite Revolutionäre ist für uns hier in Europa nicht direkt sichtbar bzw. wird uns wohl erst in einigen Jahren klar. Und zwar die Eigenproduktion von Serien und Dokumentationsfilmen von Netflix. Dies wälzt in Amerika gerade die etablierten Network-Sender um, sodass diese damit beginnen ihre Angebote selber über das Internet via Flatrate zu vermarkten (HBO Now etc.).

Doch beginnen wir erstmals mit dem wohl wichtigsten für viele: dem Preis. Bei der Erstellung eines Accounts (wozu nur Mail-Adresse und ein Passwort ausgewählt werden müssen) darf man die ersten 30 Tage den Dienst kostenlos nutzen, nachher muss man via Kreditkarte, PayPal oder Geschenkkarte sich zwischen einem der drei Angebote entscheiden. Zur Auswahl steht für 7,99 Euro Streaming in SD-Qualität auf einem Gerät, für 8,99 Euro HD-Streaming auf zwei Geräten oder für 11,99 UHD-Streaming auf vier Geräten.
Leider wird UHD derzeit nur auf Fernsehgeräten angeboten, via Computer, Tablet oder Smartphone ist nur FullHD verfügbar.

Ich hatte anfangs das teuerste Angebot auswählt da ich UHD austesten wollte, erst Monate später habe ich dann erfahren, dass ich mit meinem Notebook dies gar nicht nutzen kann. Schade wird nicht expliziter darauf hingewiesen. Der Wechsel des Abos war dann auch nicht ganz einfach, ich musste sicher drei Monate lang jeweils ein Downgrade machen, bis es dann wirklich erledigt wurde.

Technik
Hier kann Netflix einer ihrer Stärken ausspielen. Es ist einer der ersten Anbieter die DRM geschützten Inhalt via HTML5 anbieten.
Und dies schlägt sich auch direkt auf die CPU-Auslastung aus. In diesem konkreten Fall habe ich bei Netflix für ein FullHD-Streaming durchschnittlich 20-30% Auslastung (Macintosh rechnet 100% pro Kern, ist ein bisschen verwirrend), während ein FullHD-Abspielen via VLC 50-80% Auslastung erbringt. (Full-HD-Serie)

Aufgrund dieser Möglichkeiten habe ich das Abspielen via Silverlight nicht getestet, weigere ich mich diesen Müll auch nur zu installieren.
Technische Probleme hatte ich nie, auch das Abspielen via Smartphone funktioniert, auch wenn ich dies nicht viel genutzt habe.
Als Abspielbrowser nutze ich Safari 8, Chrome hatte ich zeitweise auch getestet und war zufrieden. Firefox und der Internet Explorer (erst mit Win8.1) sollten ebenfalls mit Netflix funktionieren.

Die Bild- und Tonqualität reicht an einen FullHD-Release hin, auf einem Fernseher konnte ich es nicht testen, denke aber dass auch hier die Qualität ausreichend ist.
Für einige noch erwähnenswert wäre, dass es keinen Offline-Modus gibt. Ihr müsst also immer schnellen Internet-Empfang haben.
Positiv muss noch gesagt werden, dass immer die deutsche und englische Sprachspur angeboten wird, meist noch mehr und auch Untertitel in den vielen Sprachen sind meist dabei.

Angebot
Ebenfalls wichtig ist natürlich das Angebot, hier kann Netflix vor allem im Gebiet der Serien auftrumpfen, auch wenn im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern wie iTunes meist die neusten Folgen fehlen. Zum ABC Hit Modern Family gibt es zum Beispiel erst die vierte Staffel, die Sechste ist bereits frei erhältlich. Bei How I Met Your Mother hingegen, ist vor einigen Wochen noch die letzte, neunte Staffel hinzugefügt worden. Allgemein ist das Angebot aber vom Lizenzinhaber abhängig, bei einigen kann Netflix mit so gut wie sämtlichen Serien mit allen Staffeln auftrumpfen.

Bei den Filmen überraschen vor allem viele nicht mehr ganz frische (1995 bis 2013) Filme mich, hier kann sich das Angebot sehen lassen und man findet immer wieder etwas zum Schauen.

In einer ganz anderen Liga spielen natürlich die Netflix Exklusivitäten, die sonst nirgends gegen Geld zu bekommen sind und vielen gefallen werden. Zu erwähnen sind hier (Orange Is the New Black, Marvel's Daredevil, House of Cards oder BoJack Horseman) Mir gefiel dieses Jahr leider noch nichts.


Fazit
Netflix könnte man abschliessend in zwei Ansichten bewerten. Erstens als Ersatzdienst zu TV/BD/DVD und hier könnte man drüberziehen, dass noch viel zu vieles fehlt und es als einziger Dienst keineswegs ausreicht.
Doch eine solche Bewertung möchte ich diesem Dienst nicht geben, wäre es doch auch unfair kostet es ja auch nur ein Bruchteil dessen was wir für das Fernsehen, die BD und die VOD ausgeben. Auch überzeugen diverse Exklusivitäten viele Zuschauer. Die Bezahlung erfolgt schnell und unkompliziert, die Technik ist ausgereift und lässt auf sämtlichen Abspielgeräten ein annähernd gleiches Erlebnis aufkommen, wie mit einer mkv-Datei die man sich herunterlädt (mal von den per se gegeben Nachteilen von Streaming abgesehen). Dies überrascht mich positiv, da dies der erste Dienst ist, der dies bewerkstelligen kann.
Ich persönlich bezahle Netflix nur, da ich ein weiteres Aufkommen solcher Dienste begünstigen möchte und ich etwas der Unterhaltungsbranche zurückgeben möchte, doch auch als VOD-Dienst kann der Dienst überzeugen.

Hinweis: Ich testete ausschliesslich das Schweizer Angebot, das zwar theoretisch das gleiche sein sollte wie in Deutschland und Österreich, sich aber in Ausnahmefällen unterscheiden kann.

jm3
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jm3
29. Mai 2015, 18:36 Uhr
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