Fortsetzungen
- ein Diskussionsbeitrag
Man könnte diese Liste jetzt noch sehr, sehr viel weiter ausbauen. Aber ich denke, das Argument ist klar. Die meisten großen Games waren Fortsetzungen, Reboots, Prequels. Eben alles außer neue Marken.
Und das ist bei weitem kein "Problem", das allein die Gamer betrifft. Auch Filme werden fortgesetzt, um ein Prequel erweitert oder dienen gar als Vorlage für Spin-Offs oder Reboots. Aktuellstes Beispiel dürfte Star Wars sein.
Von dieser Flut der alten Bekannten angetrieben, gab es recht viel Entrüstung über die Entscheidungen der Publisher.
Aber sind Fortsetzungen per se schlecht? Darf man sie - auch in der großen Zahl - verteufeln? Ich glaube nicht.
Denn wir wollen doch alle eine Fortsetzung unseres Lieblingsspiels, -films, -serie. Wir wollen wissen, wie es weiter geht, was noch kommt. Wir haben uns mit unseren Spielfiguren angefreundet, haben mit ihnen gelitten und gefeiert. Und das soll jetzt alles vorbei sein? So freue ich mich jedes Jahr aufs neue, wenn Ubisoft einen neuen Teil Assassin's Creed auf den Markt wirft. Oder wenn Fast and Furious bzw. Transformers weitergehen. Oder von Burn Notice neue Folgen erscheinen. Ich denke, dass wird keinem anders gehen. Wir sehnen uns also nach der Fortsetzung - und die erhalten wir auch.
Jetzt sollte man ja meinen, dass ja alles gut ist. Die Leute wollen Fortsetzungen - sie kriegen sie.
Allerdings entstehen viele Fortsetzungen aus dem Bestreben der Eigentümer, den Marktwert richtig auszuschlachten. Soll heißen: Die bekannte Marke wird sich verkaufen, egal wie gut oder schlecht das Spiel dahinter ist. Und so werden unreife, die immer weniger etwas mit dem Original zu tun haben (im Schlechten) oder einfach nur schlechte Spiele produziert. Und sie verkaufen sich wunderbar.
Und eben weil sich die Spiele wunderbar verkaufen, scheuen sich manche Publisher nicht davor, die Abstände zwischen den neuen Titeln immer kürzer zu gestalten. Damit wird der Spieler dann häufiger dazu verleitet, sein Geld auszugeben - man möchte ja schließlich wissen, wie es weiter geht.
Und zu guter Letzt fokussieren sich die Publisher immer mehr auf die gut laufenden - alten - Titel. Experimente werden seltener, und wenn, dann werden sie kaum so beworben wie die großen. Man bringt ihnen also kaum Vertrauen entgegen, wobei doch alle großen Marken auch einmal Experimente gewesen sind. So werden von Jahr zu Jahr wirklich gute, frische Spiele seltener, während man immer mehr ähnliche Spiele vorgesetzt bekommt.
Aber natürlich sind nicht alle Fortsetzungen schlecht. Wenn genug Arbeit und Herzblut investiert wird, kann sich eine Serie auch zum guten entwickeln, wie Far Cry 3 oder Assassin's Creed (bis Brotherhood zumindest).
Es lässt sich also nicht sagen, ob Fortsetzungen nun gut oder schlecht sind. Es kommt immer auf die Qualität an. Allerdings bleibt hier die Frage, ob ein Titel, der zum achten Mal aufgewärmt wurde, überhaupt noch qualitativ gut sein kann. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die schiere Flut an Pre-, Sequels und Reboots vielen frischen Marken die Chance nimmt, groß herauszukommen. Und das ist etwas, was wohl keiner will.
Wie seht ihr die Problematik? Freut ihr euch auf die jährlich erscheinenden Titel? Schreibt es in die Kommentare
