Vinyl-Digitalisierung Teil 1
Plattenspieler | Interface | Verkabelung
Vorwort


Wege der Vinyl-Digitalisierung
Digitalisierung beim Experten
Webseiten wie Grammophonclub.de oder Housetune.de bieten "professionelle" Vinyl-Digitalisierung an. Traurig ist, dass man bei fast keinem dieser Dienste einsehen kann, mit welcher Technik er die Schallplatten digitalisiert. Wichtig wäre da zum einen der benutzte Digital/Analog-Wandler, zum anderen die eingestellte Bit-Tiefe und Frequenz (zu beidem später mehr). Zusätzlich macht es nur wenig Sinn, seine Schallplatten direkt auf CD brennen zu lassen, da diese längst nicht der höchsten Qualitätsstufe entspricht. Von solchen Diensten ist nicht zuletzt wegen den hohen Kosten (ab 10€/LP) abzuraten! Nur wer einige wenige Vinyls digitalisieren möchte ist hiermit gut beraten.
Digitalisierung über einen USB-Plattenspieler
USB-Plattenspieler gibt es in allen möglichen Qualitäts- und Preiskategorien: Vom 20 Euro teuren Einsteigermodell aus klapprigem Plastik, über Mitteklasse-Modellen mit augenscheinlichen Qualitätsnamen wie "Dual", bishin zu verhältnismäßig teuren Produkten mit Preisen ab 300 Euro. Von den ersten 2 Kategorien ist unter anderem wegen den meist eher mittelmäßigen Tonabnehmern und zu leichten Schwungmaßen bzw. Plattentellern abzusehen. Aber auch bei den relativ teuren USB-Plattenspielern ist Vorsicht geboten, da man auch hier nur selten weiß, welcher D/A-Wandler verbaut ist und so auch die letztendliche Aufnahme-Qualität Überraschung bleibt. Wer bereits einen hochwertigen USB-Plattenspieler besitzt, sollte ihn auf jeden Fall daraufhin testen. Musikhörern mit großen Ansprüchen an die Qualität würde ich aber dennoch von diesen Geräten abraten.
Digitalisierung über externen D/A-Wandler
Wer bereits einen hochwertigen Plattenspieler besitzt, brauch sich nicht extra einen USB-Plattenspieler zuzulegen, sondern kann und soll meiner Meinung nach sogar seinen eigenen Dreher, dessen Klang ihm vertraut ist, benutzen. Denn beim Aufnehmen einer Schallplatte kommt es natürlich vor allem auf das Abspielgerät an. Ich selber nutze einen Perpetuum Ebner 2020L in einer Siemens RW 346 Zarge mit originaler Nadel von Shure. Um das Audiosignal von so einem "klassischen" Plattenspieler aufzunehmen, braucht man neben einem Phono-Vorverstärker auch einen externen D/A-Wandler (Digital/Analog-Wandler), der das analoge Signal des Phono-Vorverstärkers über USB digital an den PC weitergibt. Und genau an dieser Stelle ist es wichtig, auf Qualität zu achten. Denn wer hier spart, verschenkt das Potential seines Plattenspielers und Phono-Vorverstärkers. Abraten tue ich von sehr billigen Interfaces für unter 50 Euro, beispielsweise von Behringer. Empfehlen kann ich die Einsteiger-Geräte von Focusrite und Steinberg: beides Firmen, die sich einen Namen in der professionellen Tontechnik verschafft haben. Die Geräte sind auf den einschlägigen Seiten meist zwischen 100 und 150 Euro zu haben. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Geräte eine Soundqualität von mindestens 24bit/48kHz, besser 24/96 besitzen. Zu der Soundqualität und dessen Einordnung in einer späteren Ausgabe mehr.
Mein Setup & Verkabelung
Mein eigenes Setup dient im folgenden als Beispiel für die Verkabelung beim Digitalisieren eurer Schallplatten.
Der Plattenspieler & Vorverstärker/Entzerrer


Das Audio-Interface | D/A-Wandler

Damit hätten wir den ersten Schritt zur Digitalisierung unserer Schallplattensammlung geschafft! In der nächsten Ausgabe dieser Blog-Reihe behandeln wie Themen der Aufnahme(-programme), Auflösungen und Dateiformate.
Habt ihr selber Schallplatten, habt ihr sie bereits digitalisiert und wenn ja: wie? Benötigt ihr eine hohe Soundqualität oder gebt ihr euch mit MP3 oder anderen diversen Formaten zufrieden? Wäre es euch den Aufwand wert, eure gesamte Schallplattensammlung zu digitalisieren und archivieren? Ich freue mich auf eine interessante Diskussion!
