Für den Teenager Arik beginnt eine aufregende Zeit in der israelischen Hafenstadt Haifa, als im Sommer 1968 Yankele aufkreuzt, ein alter Freund und Leidensgefährte seines Vaters. Denn einerseits bringt eine rebellische Cousine aus Amerika die konservativen Sitten ins Wanken und die Hormone der Nachbarschaft in Wallung. Zum anderen nimmt Arik einen Ferienjob als Spürhund für Yankeles halbseidene Partnervermittlungsagentur an. Dabei taucht er tief ein in die mysteriöse Welt der Erwachsenen - und die der Holocaust-Überlebenden, zu denen auch sein Vater gehört.
Leichtfüßig lässt der Israeli
Avi Nesher den Sommer der Liebe als nostalgische, aber nie verklärte Jugenderinnerung in Haifa auferstehen, wo konservative Moral die verruchte sexuelle Befreiung noch im Griff hat. Neben einem fabelhaft porträtierten wie gespielten Personenensemble, das sich um das Coming-of-Age-Drama gruppiert, verzaubert das Leben selbst als tragikomischer Hort der Suche nach Liebe. Die langen Schatten der Shoah und ihre tabuisierten Traumata registriert Nesher, der zu Recht als einer der besten Regisseure seines Landes gilt, mit Melancholie.