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Der französische Film - Film & TV-Blog

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Der französische Film
Die Erfindung des Kinos

(Image)Seinen Anfang hatte das französische Kino 1895 in Paris, wo die beiden Brüder Auguste und Louis Lumière den weltersten Film vorgeführt haben.
Arbeiter verlassen die Lumière-Werke - Die damalige Machart eines Films bestand meist daraus, eine Kamera an einem Ort aufzustellen und die Geschehnisse zu filmen. Im ersten Film wurden die das Lumière-Werk verlassenen Arbeiter gezeigt und am Ende das Schließen des Werkstors.

Dank der Eigenart des Stummfilms, war der Erfolg auch ein internationaler und schätzungsweise 80 Prozent, der in dieser Zeit entstanden Filme, kamen aus Frankreich.
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Durch den Verkauf der Patente am Kinematograph, einem Apparat, der Filmkamera, Kopiergerät und Filmprojektor zugleich war, an die vier Pathé-Brüder, die zu gleichen Teilen an dem 1896 gegründeten Unternehmen Pathé beteiligt waren, kam das kommerzielle Kino voran.


(Image)Mit aggressivem Merchandising, hochentwickeltem Equipment und der Entwicklung einer Studiokamera erreichte Pathé einen hohen Marktanteil auf dem Weltmarkt. So expandierte die Firma, die bereits 1909 in Frankreich und Belgien über 200 Kinos errichtet hatte, weiter nach London, Wien, Madrid, Moskau, Rom, New York sowie nach Australien und Japan.

Das französische Kino erweiterte sein Repertoire nach den anfänglichen Einaktern, die den Genres Dokumentarfilm, Erotikfilm oder Komödie angehörten, hin zu Mehraktfilmen und die Bandbreite der Genres wurde vielseitiger.

Französische Produktionen lassen sich durch ihre extravaganten und ausgeprägten Charaktere mit teils eigenartigen Marotten bemerken. Bei den dargestellten Personen handelt es sich meist auf den ersten Blick um ganz normale Leute oder auch Verlierer bzw. weniger heroische Charaktere, wie sie meist im US-Kino vorkommen. Eben diese Charaktere berühren den Zuschauer, weil er sich mit ihrer Normalität und so mit ihnen identifizieren kann. Da ist es mal der wortkarge Darsteller, eine stille Momentaufnahme, ein ausschweifender Dialog oder die perfekt eingesetzte Situationskomik, die einen Film besonders sehenswert macht. Die musikalische Untermalung spielt ebenso eine sehr große Rolle.

Dahinter steckt auch ein nationales Interesse. Da oftmals Produktionen aus Frankreich das Alltagsleben widerspiegeln, werden diese als Werbung und Aushängeschild der französischen Mentalität gesehen. Seither hat sich eine ganze Maschinerie zur Verbreitung etabliert.
Da kommt zum einem:
Unifrance: das nationale Informations- und Beratungszentrum für den weltweiten Export französischer Filme. Die 1949 gegründete Auslandsvertretung der französischen Filmbranche, deren Zuständigkeit darin liegt, Spielfilme, Dokumentarfilme, Fernsehfilme und Kurzfilme im Ausland bekannt zu machen. Dies tun sie auf Filmfestivals oder internationalen Film- und Fernsehmessen. Es werden Publikationen über aktuelle französische Filmschaffene herausgegeben und eine Exportberatung für französische Filmproduktionsgesellschaften betrieben.

(Image)Culturesfrance ist ein Projekt des französischen Außenministeriums und des Ministerium für Kultur und Kommunikation, die sich der Förderung der französischen Kultur in der ganzen Welt zur Aufgabe gemacht hat. Culturesfrance entstand im Mai 2006 durch die Fusion von Association Française d'Action Artistique (Französische Vereinigung für künstlerische Aktion, AFAA) und der Association pour la Diffusion de la française pensée (Verein zur Verbreitung von französischem Gedankengut, ADPF).

Die ADPF war ein Projekt des französischem Außenministeriums, das französische Bücher sowie deren Autoren promotete. Die AFAA wurde 1922 von der französischen Regierung gegründet, um den Austausch internationaler kultureller Güter zu fördern und um Unterstützung bei der Entwicklung der Künste, der bildenden Kunst, angewandten Kunst, Architektur und von kulturellem Erbe zu bieten. Ein Bestandteil dieser Förderungsmaßnahmen ist das französische Kino.

Über die Internetseite Universciné, die von Culturesfrance betrieben wird, besteht die Möglichkeit, sich französische Filme herunterzuladen, um diese bei nichtkommerziellen öffentlichen Filmvorführungen überall auf der Welt zu zeigen.
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Für mich waren einige französische Produktionen eine willkommene Abwechslung zum normalen Mainstream-Kino aus Hollywood. Im Komödien Bereich machte für mich 2008 Willkommen bei den Sch'tis den Anfang, in dem der sympathische Postbeamte Philippe (Kad Merad) an die Côte d'Azur versetzt wird und auf die vorurteilsbelasteten Ch'tis trifft. Bei Safari (ebenfalls mit Kad Merad) handelt es sich um eine Abenteuerkriminalkomödie, die durch ihre unterschiedlichen Charaktere besticht und mich positiv überrascht hat. Aktuell ist noch Der Auftragslover zu nennen, der durch seine erfrischend lockere Art ein weiterer gelungener Film ist. Weitere Empfehlungen wären Willkommen bei den Korsen, Micmacs - Uns gehört Paris!, Kommissar Bellamy, Boudu und 2 Tage Paris.

Im Segment Action/Kriminalfilme sind die Taxi-Filme zu erwähnen. Zudem Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt und Public Enemy No. 1 - Todestrieb mit einem absolut erstklassigen Vincent Cassel, der in Black Swan den manipulativen Choreographen mimt. Aber auch STV Perlen wie Ghettogangz - Die Hölle vor Paris, Ghettogangz 2 - Ultimatum, Diamond 13, Fluchtpunkt Nizza, Go Fast und Inside Ring sind einen Blick wert.

Wie seht ihr das? Übertreffen französische Filme in ihrer Machart so manche aktuelle Hollywood Produktion? Mich interessiert eure Meinung dazu!

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18. Okt. 2011, 17:25 Uhr
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