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Kellermensch - Kellermensch
Metal trifft Indie abseits des Crossover-Einheitsbreis

(Image)Doom Metal. Eine depressive, monotone und sehr atmosphärische Spielart des Metals. Indie. Eine simple, lockere und moderne Musikrichtung. Passt das zusammen? Die Dänen von "Kellermensch" beweisen es und veröffentlichen mal eben eines der abwechslungsreichsten Alben seit langem.
Das in Dänemark schon 2009 erschienene Album "Kellermensch" wurde nun 2011 auch in Deutschland veröffentlicht und was bisher nur Sammlern exotischer Platten bekannt war, hat nun auch gute Chancen, abseits der typischen Metalhörer bekannt zu werden. Erfrischend mischt die Band verschiedene Einflüsse zu einem gelungenen Gesamtpaket. Das Schlagzeug trommelt locker dahin, der Sänger singt verträumt und nicht immer ganz sauber seine Texte, Gitarre und Bass begleiten. Doch urplötzlich kommt dann auch wieder der Metal-Einfluss hervor: Tief gestimmte Gitarren spielen langsame Riffs, schmutzige Bässe und gegrowlte Vocals bieten Abwechslung pur. Und doch ändert sich im nächsten Lied wieder alles – Geigen und Kontrabässe melden sich zu Wort und der monotone Singsang von Sänger Sebastian Wolff plätschert dahin. Sogar Bläser lassen sich hin und wieder erkennen.

Tracklist:
TrackTitel
01Intro
02Moribund Town
03Nothing Left
04Dirt In The Ground (Tom Waits Cover)
05The Day You Walked
06Dead End
07Black Dress
08All Time Low
09Dont Let It Bring You Down (Neil Young Cover)
10Loss

Das Lied "Moribund Town" spiegelt perfekt das ganze Album wider und lässt sich somit auch als einen Höhepunkt bezeichnen. Langsame, verträumt gesungene Strophen werden durch metal-typisches Gekeife in den Refrains unterbrochen. Und trotz dieser eigentlich großen Differenz passt es einfach perfekt zusammen:


Gegen Ende des Albums wendet sich die Band dann aber doch wieder etwas mehr den harten Gitarren zu, so klingt das von Neil Young gecoverte Lied "Dont Let It Bring You Down" erfrischend anders, doch die zu Beginn des Albums noch etwas mehr dominierende Leichtigkeit lässt leider etwas nach.

Trotzdem hat hier eine junge und talentierte Band gezeigt, dass man doch einfach mal etwas wagen sollte und nicht immer an alten Regeln und Strukturen festhalten muss, um ein gelungenes und vor allem sehr atmosphärisches Werk zu veröffentlichen. Wer genau dies sucht, dem kann ein Kauf nur sehr nahe gelegt werden, mich beschäftigt die CD schon über eine Woche fast durchgehend, ohne auch nur annähernd langweilig zu werden. Reinhören lohnt auf jeden Fall, auch wenn die teilweise gegrowlten Gesänge nicht jedem zusagen. Und wer wie ich immer noch nicht genug von der Band hat, kann sich noch ihrer EP "Narcissus" widmen.



Chester
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Chester
13. Juli 2011, 18:16 Uhr
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