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Tua - Raus EP
Experimenteller Elektro trifft auf Hip Hop

(Image)Lange war es angekündigt, nun ist es endlich so weit: Der beim Stuttgarter Label Chimperator gesignte Rapper und Produzent Tua veröffentlichte am 13.01.2012 seine neueste EP, auf der er sich nun vollends von Genre-Grenzen verabschiedet, und präsentiert Musik irgendwo zwischen James Blake, Burial und Robert Koch. Seine Verwurzelung im Hip Hop vergisst er dabei aber nicht.
Nach diversen Stationen bei den Hip Hop Labels Royalbunker und Deluxe Records bot sich für Tua nun unter dem Label Chimperator endlich die Möglichkeit, auch Musik, die auf den ersten Blick für Hip Hop untypisch wirkt, zu publizieren. Konnte man auch älteren Alben von ihm schon erste Experimente mit Dubstep oder andernen elektronischen Musikrichtungen erkennen, konzentriert er sich auf seiner neuesten EP "Raus" nun völlig darauf.

Tracklist
TrackName
1Raus
2SHSFLS
3Moment
4Babylon
5Nur du zählst
6MP3 Player
7Menetekel
8Vadata
9Stadt aus Heißluftballons

Das Album beginnt leise und ruhig mit dem titelgebenden Track "Raus", der sich dann aber im Refrain mit tiefen Bässen dem Dubstep nähert und schon fast Ohrwurmqualitäten aufweist. Die nächsten beiden Lieder, "SHSFLS" und "Babylon", sind hauptsächlich instrumental, werden aber von kurzen Vocalsamples, die teilweise bis zur Unverständlichkeit verzerrt wurden, aufgelockert. Mit dem Titel "Moment" trifft man auf das erste ruhige Lied des Albums. Nur Piano und Gesang ergänzen sich zu einem sehr atmosphärischen Song, der sich im weiteren Verlauf verzerrt in einer Basspur verliert.


Nach dem etwas langweiligeren "Nur du zählst" kommt es mit "MP3-Player" zu dem Höhepunkt der EP: Erst sehr ruhige und durch autotune unterstütze Strophen führen zu einem wieder stark am Dubstep orientierten Chorus. "Menetekel" wirkt mit seinem Piano und den Streichern eher wie ein Interlude, was zum nächsten Titel "Vadata" überleitet. Auf dem Lied sind die Gesänge wieder klar verständlich, und es wird auf harte Bässe verzichtet. Mit "Stadt aus Heißluftballons" endet das Album, hierbei handelt es sich wie die beiden vorherigen Tracks um eher ruhige und erzählerische Musik, die das Werk angenehm ausklingen lässt.
(Image)
Insgesamt kann man sagen, dass die EP von einer besonderen Stimmung und Atmosphäre begleitet wird, was daran liegt, dass alles perfekt harmoniert und wie "aus einem Guss" wirkt.

Natürlich lässt solch eine EP die Frage aufkommen, ob dies denn überhaupt noch Hip Hop sei. Engstirnige Fans werden dies bestreiten, doch bestehen die Texte immer noch aus vielen Metaphern und komplexen Reimmustern, sodass es sich hier eben nicht nur um elektronische Musik mit belanglosen Vocals handelt, sondern sich die beiden Aspekte angenehm gegenseitig ergänzen, und zeigen, dass Hip Hop eben nicht tot ist, sondern sich Inspiration aus verschiedenen anderen Genres holt.

Die CD wurde auf 1000 Stück limitiert, die erfahrungsgemäß recht schnell weg sind, wer die EP also nicht nur digital haben möchte sollte also bald zuschlagen.



Chester
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Chester
14. Jan. 2012, 14:15 Uhr
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