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Trashwatch #5 - Film & TV-Blog

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Trashwatch #5
Total Recall

(Image)Angst machte sich breit, als ich von der Neuinterpretation des Buches zum Klassiker "Total Recall - Die totale Erinnerung", damals noch mit Arnold Schwarzenegger, erfuhr. Große Erwartungen hatte ich nicht mehr, nachdem die FSK 12 Freigabe feststand, jedoch stand ich abends im Kino mit der Wahl "Expendables 2" oder "Total Recall" zu sehen. In beiden Fällen wäre die Arschkarte meine gewesen (Achtung: Es könnte gespoilert werden).
Wer unter 18 ist, den grandiosen Vorgänger nicht gesehen hat und handgemachtes Kino nicht kennt, für den mag Total Recall sicherlich ein guter Film sein. Für alle anderen wirkt Total Recall wie ein zwei Stunden langes Computerspiel.(Image) Im Film selbst wird immer wieder erwähnt, dass in der Zukunft nach einem Atomkrieg nicht die Ressourcen knapp sind, sondern der Lebensraum. Im ganzen Film sieht man jedoch keine Felder, sondern nur eng bebaute Siedlungen, was sehr unglaubwürdig ist. Anhand dieser Schludrigkeit, so etwas nicht zu bedenken und zu erklären, könnte man denken, dass eigentlich niemand Lust hatte, diesen Film zu machen, denn das ist nur einer der vielen Kritikpunkte. Im Vorgänger wurde dieser Lebensraum auf dem Mars erschlossen, im "neuen" Film wurde eine Kolonie in Australien aufgebaut. Diesmal geht es auch nicht um Sauerstoff, den ein fieser Präsident, der ihn verkauft, absichtlich nicht für alle verfügbar macht, sondern um die Auslöschung dieser Kolonie durch eine "ja, nee...war ja klar" Roboterarmee. Douglas Quaid, der Hauptakteur dieses Videospiels, möchte sich bei "Recall" schöne Erinnerungen einpflanzen lassen. Diese dürfen jedoch keinesfalls der Wahrheit entsprechen, da dies zum Tod führen wurde. Als sich Quaid eine Erinnerung als Geheimagent auswählt und sein Gehirn getestet wird, stellt "Recall" fest, dass er wirklich Geheimagent war. Plötzlich fallen Soldaten bei "Recall" ein und ballern alles um. Im Prinzip müsste man jetzt gar nicht mehr ins Kino, denn mehr als "rumballern" passiert leider nicht mehr. Generell kommt alles viel zu kurz und wirkt lieblos. So sind die schauspielerischen Leistungen wirklich unter aller Sau - dass Colin Farrell es besser machen kann, beweisen seine vorherigen Filme wie z. B. Nicht Auflegen!.(Image) Ich hatte damals zum Film geschrieben: "Man darf sich wohl auf 20 % Schauspielerei und 80% Computereffekte einstellen". Ich erneuere hiermit meine damalige Prognose: "Man darf sich wohl auf 10 % schlechte Schauspielerei und 90 % Computereffekte einstellen". Anstatt mal eigene Innovationen einzubringen, wird der erste Film vollkommen ausgeschlachtet. Szenen gleichen sich und auch die "kultigen" Punkte, wie die Frau mit den drei Titten, wurden 1:1 übernommen. Bei einer Neuinterpretation ist es aber essentiell, dass man eigene Innovationen und Ideen mit einbringt und sich nicht am ersten Film zum Buch orientiert. Deswegen ist und bleibt "Total Recall" aus dem Jahre 2012 einfach nur ein leicht abgewandeltes Remake des Kultklassikers von 1990! Ich selbst musste nicht nur einmal im Kino den Kopf schütteln und habe alle fünf Minuten gefacepalmed. Normalerweise mache ich so etwas nicht, aber diese Reaktion konnte ich nicht kontrollieren.


Solltet ihr dennoch mutig sein und tatsächlich für diesen Schund eure hart erbettelten Moneten ausgeben, so betitelt den Film doch von Anfang an mit dem passendsten Wort und verlangt an der Kinokasse "Eine Karte für Müll, bitte"! Ich wette, der/die Kassierer/in (heute mal politisch korrekt) weiß genau, welchen Film ihr euch ansehen wollt und wenn er/sie ein Herz hat, dann rät er/sie von Total Recall ab.

Entgegen einiger Kommentarhater, wird es auch diesmal unseren Gastkommentator geben. Und zwar darf diesmal der echte Douglas Quaid ein paar Worte zum Film verlieren:

Hallo, Trashwatch! Als ich gesehen habe, dass ich nun auch noch einen filmischen Doppelgänger habe(Image), hätte ich fast Colin Farrell und der gesamten Filmcrew ein Einreiseverbot nach Kalifornien erteilt. Das alles wäre nicht schlimm, wenn Herr Farrell nicht schauspielern würde, wie eine Wurst im Kochtopf. Ich überlege gerade, ob ich den roten Knopf drücken soll, denn wenn ich ein Videospiel sehen will, dann setze ich mich an meine Xbox und nicht ins Kino! Wenn das nicht langsam aufhört, dann gilt wieder: I'll be back!

Nun das Fazit:
Wenn ihr mit eurer thailändischen Bediensteten ins Kino geht, könnte der Film vielleicht noch Spaß machen, wenn ihr ein Loch in eure Popcorntüte schneidet (Insider wissen, was ich meine). Seid ihr "Forever Alone" und habt nich einmal das Geld für Thainutten, dann rate ich dringend, nicht in diesen Film zu gehen. Es ist eine Frechheit, was Hollywood dort versucht. CGI Effekte rücken Story, schauspielerische Glaubwürdigkeit und Logik komplett in den Schatten. Dabei soll CGI ergänzend in einem Film sein, für Sachen, die man mithilfe von Maske/Bühnenbild nicht darstellen kann. Dieser Film jedoch ist ein einziges CGI-Massaker. Ich habe bereits erwähnt, dass ich von Hollywood nicht mehr allzu viel halte - beherzigt meinen Rat und schaut euch des öfteren mal in der STV-Sektion um. Dort sind öfter mal gute, handgemachte Perlen dabei.
Ich ziehe dann hier mal die Rolladen zu und freue mich darauf, in den Kommentaren gebasht zu werden. Vielleicht kommt ja diesmal sogar etwas Konstruktives - wer weiß, wer weiß ;)

Wie habt ihr den Film empfunden?
Habt ihr das Original gesehen?
Was haltet ihr von CGI-Effekten in Filmen?


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kam06
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kam06
5. Sept. 2012, 13:14 Uhr
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