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Größer, schneller, schärfer...
Eine schieflaufende Entwicklung?

(Image)Größer, stärker, schärfer, dünner... Das sind die Trends in der Mobilfunkbranche. Doch leider werden bei dieser Entwicklung die grundlegenden Prinzipien eines Mobilfunkgerätes missachtet: Die Benutzbarkeit und die Mobilität. Ein Blog über eine schief laufende Entwicklung.
Mit jedem neuen Modell gibt es eigentlich die selben Schlagworte, und das bei jedem Hersteller. Natürlich ist das Gerät viel besser als der Vorgänger. Natürlich ist es schneller. Das Display ist hochauflösender und heller, die Farben natürlicher. Und es ist natürlich wieder größer. Selbstverständlich wird dabei das Gehäuse des Gerätes dünner. So schön sich das alles anhört und so sinnvoll technische Weiterentwicklung auch ist, so enttäuscht war ich bei den letzten Vorstellungen von Smartphones. Die Enttäuschung erreichte ihr vorläufiges Maximum bei der Vorstellung des Droid DNA von HTC bzw. dem Ascend Mate von Huawei auf der CES 2013. Und sie wird wohl auch bei der Vorstellung von Samsungs neuem Galaxy Note wieder groß sein.

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Denn so toll ein Acht-Kern-Prozessor, 1080p-Displays und 2mm-Dicke auch sind, wirklich gut bedienbar sind Geräte jenseits der 5 Zoll nicht. Und eine Akkulaufzeit von gerade mal 6 oder weniger Stunden spricht nicht gerade für Mobilität, was ja immerhin 50% eines Mobiltelefons ausmachen sollte.

Das Extrembeispiel für schwache Akkulaufzeiten ist das - in Europa nicht erhältliche - Droid DNA/J Butterfly des taiwanischen Smartphone-Herstellers HTC. Obwohl hier Schnelligkeit, Auflösung, Dünne und Weiteres beeindruckend sein sollen, wird der Kehrseite leider zu wenig Beachtung geschenkt. Der Akku soll nur knapp 6 Stunden bei normaler Benutzung durchhalten. Das kann meiner Meinung nach kein sinnvolles Mobilgerät sein, wenn man quasi immer nur ein paar Stunden von einer Steckdose entfernt sein kann - wenn man nicht ohne Saft da stehen möchte.
Auf der anderen Seite gibt es dann auch Berichte, bei denen der Akku 13 Stunden durchhält, das aber bei "moderater Nutzung" - sprich: Ich mach mal lieber wenig damit, bevor ich keinen Saft mehr habe. Das kann auch nicht der Sinn und Zweck eines derartigen Gerätes sein.

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Die Oberfläche ihrer Topmodelle vergrößern aktuell ja alle Hersteller. Während es bei Apple eher in die Höhe geht, setzen Samsung und Huawei auf beides - und erschaffen damit eine eigene Klasse: Die Phablets, eine Mischung aus Smartphone und Tablet. Denn während das Asus Nexus 7 als Tablet 7 Zoll misst, kommt das Ascend Mate vom chinesischen Hersteller Huawei auf beachtliche 6,1 Zoll. Aber auch das Galaxy Note 2 mit 5,5 Zoll oder das wahrscheinlich 6,3 Zoll große Galaxy Note 3 sind ordentliche Brocken.
Diese Geräte sind dann so groß, dass sie schon überhaupt nicht mehr vernünftig mit einer Hand bedient werden können. Das war aber ja eigentlich mal der Gedanke, als man das englisch klingende, deutsche Wort Handy (von Hand) schuf. Jetzt wirkt das alles eher wie die kleinere Ausgabe eines Tablets.
Das große Display zieht natürlich auch mächtig Akku - wo wir wieder bei eben schon angesprochenen wären. Aber auch sonst entbehrt sich meiner Meinung nach der tiefere Sinn eines so großen Gerätes. Denn sehr "hosentaschentauglich" ist ein solcher Gigant wohl kaum.

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Ein dritter Punkt, den ich für diskutierwürdig halte, ist die Ergonomie der Geräte. Seit dem iPhone 4 gibt es dabei offenbar nur noch eine Form: Rechteckig mit harten Kanten. Das ist aus meiner Sicht schade, da ich es durchaus unangenehm empfinde, das iPhone 5 länger in der Hand zu halten - ganz einfach weil es so überhaupt nicht zur natürlichen Form des menschlichen Greifinstrumentes passt. Immerhin gibt es von HTC und Samsung ein paar Geräte, die - auch wenn sie die Apple'sche Form nachahmen, ein bisschen mehr Ergonomie bieten.

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Meiner Meinung nach ist in letzter Zeit bei der Entwicklung der Smartphones zu viel Wert auf dicke Werte gelegt worden und nicht auf etwas, was sich bestimmt nicht so cool anhört wie "Eight-Core-CPU" "75 Percent faster" "1080p Full-HD Screen". Man hat einfach mal alles eingebaut, was technisch so möglich war und dabei den eigentlichen Sinn eines Handys vergessen. Die Mobilität und die einfache und schnelle Bedienung per Hand. Und dabei sind weder Geräte, für die man einen Dieselgenerator mitschleppen sollte, noch welche, die Klavierspielerhände erfordern, nützlich.

Immerhin setzen die Hersteller so langsam auch auf das Thema Usability und Energiesparen. So soll jeder der neuen SoCs weniger Strom benötigen als die Vorgänger. Dieser Vorteil macht dann aber auch nur Sinn, wenn das Display nicht größer wird und damit die ganze Ersparnis für den Eimer ist. Oder vielleicht traut sich ja ein Hersteller auch, ein paar Millimeter Dicke für einen richtig starken Akku zu opfern - oder einen gleich großen, dafür aber viel stärkeren Akku zu verbauen. Möglich ist sicher vieles.

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Das war also mein Beitrag dazu. Doch wie sieht es bei euch aus? Seht ihr das ähnlich wie ich oder seid ihr ganz anderer Meinung? Benutzt ihr ein derartiges Gerät und könnt meine Zweifel gar nicht nachvollziehen? Schreibt es in die Kommentare!



Chrissik
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Chrissik
8. Feb. 2013, 12:07 Uhr
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