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The night rider...

Es gibt Entscheidungen im Leben, die wird man immer wieder hinterfragen, warum man diese getan hat. Manche Entscheidungen stellen sich als richtig heraus, andere als Fehler.
Manche dieser Entscheidungen kommen auch erst Jahre später wieder auf einen zurück...

Worum gehts:
Eines Tages erhält Susan Post von ihrem Exmann Edward, von dem sie seit zwanzig Jahren nichts mehr gehört hat. Als sie ihn verlassen hatte, war er ein aufstrebender Schriftsteller mit großen Plänen. Nun hat er ihr ein Manuskript mit dem Titel "Nocturnal Animals" (Nachtaktive Tiere) geschickt, über das er ihre Meinung einholen will. In der Geschichte geht es um den Mathematikprofessor Tony Hastings, dessen Frau und Tochter während eines gemeinsamen Urlaubs entführt und getötet werden. Susan gerät in den Sog des Romans und als sich die Geschichten immer stärker verflechten, blickt Susan auf ihre erste Ehe und einige dunkle Wahrheiten über sich selbst zurück.

Der Film startet mit dem wohl ungewöhnlichsten Aufspann den ich je in einem Hollywoodfilm gesehen habe. Extrem fettleibige und verformte alte Frauen tanzen splitterfasernackt in Zeitlupe. Fettrollen und Brüste verschiedener Frauen fliegen über die Leinwand und man weiß nicht, ob man lachen oder wegschauen soll. Diese Szene geht dann über in den Film und dient als Eröffnung der Vernissage der Hauptdarstellerin Susan.

Der Film spielt sich dann in 2 bzw. später 3 Geschichten ab.
Die Geschichte des Buchs, die Gegenwart von Susan und später die gemeinsame Vergangenheit von Susan und Edward.
Die Buch-Geschichte ist die spannendste und erinnerte mich teilweise von der Aufmachung an die Serie 'True Detective'. Die Buchgeschichte ist zwar scheinbar fiktiv und ohne offensichtlichen Bezug, jedoch spiegelt sie oft irgendwie in abgeänderter Form die Vergangenheit der beiden Hauptdarsteller dar. Susan geht das Buch dadurch auch sehr nahe und weitere Probleme in ihrem Leben und vergangenen Entscheidungen holen sie allmählich wieder ein. Die drei Geschichten verschmilzen dann immer mehr ineinander, auch dank einer cleveren Kameraführung mit gutem Schnitt und dem passendem Score.

Die Hauptdarsteller sind derweil überzeugen und glaubwürdig. Der Film hat stellenweise seine längen und verliert dadurch auch etwas an Spannung.

Fazit:
Tolle Kulissen, überzeugender Cast mit gut gewähltem Score, Soundtrack und Cuts. Trotzdem hätte ich mir noch etwas mehr Spannung erhofft. Das recht offene Ende lässt auch viele Fragen ungeklärt und lässt den Zuschauer mit reichlich Gedanken und Spielraum für Interpretation zurück.
Am meisten wird die Anfangsszene in Erinnerung bleiben, diese ist für einen amerikanischen Hollywoodfilm extrem überraschend!

Alles in allem:
von mir: 7/10