Lukas Resetarits bewohnt als Kabarettist längst seinen eigenen Kosmos. Er macht schon lange kein Nummernkabarett mehr, er schielt auch nicht auf die schnelle Wuchtel und die Dramaturgie seiner Programme folgt nur einem einzigen Kriterium: dem Rhythmus, in dem er sinniert und spricht. Das hat etwas von einem Monolog am Wirtshaustisch, nur ist es natürlich unendlich amüsanter und gescheiter als die dort geäußerten Wortspenden. Mit seinem 21. Programm befindet sich der Meister der Kabarettszene längst im Zugabenbereich, in der Verlängerung. Wahrscheinlich hat er es deshalb Nachspielzeit genannt. Es handelt sich jedenfalls weder um einen Nachfolger des Vorgängerprogramms „Zeit“ (zum 25-jährigen Bühnenjubiläum) noch spielt darin die Fußballleidenschaft des ehemaligen Hobbykickers eine Rolle. Resetarits nimmt sich die Zeit einfach. Etwa, um seiner in den letzten Jahren aufgekeimten Begeisterung für die Tierwelt Ausdruck zu verschaffen und über den Säbelzahntiger und die Vogelwelt zu dozieren: „Ein Vogel sitzt nicht, er steht. Wenn Sie einen Vogel sehen, der sitzt, dann ist der tot.“ Im Prinzip interessiert ihn jedoch vor allem das Menschliche an den Tieren. Und vom Menschen zum Politiker ist es dann kein so weiter Weg mehr: „Ihr habt’s mi g’wöhlt, jetzt quöl i eich!“ Erstklassig.
Keine Bewertung