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Letlive. - Fake History
Eine Postcore-Band, die wirklich mit der Musik spielt?

(Image)Viele Music-Lover mögen Postcore-Bands, aufgrund ihrer energiegeladenen Vermischung aus Hardcore, diesem leichten Hang zum Metal und natürlich der meist unverwechselbaren, pop-punkigen Stimme. Doch wie klingen Bands, die bei dieser Mixtur so sehr "abspacken", dass sie eine Boygroup bilden könnten? Letlive. sind der lebende Beweis.
Es ist in den letzten Jahren viel passiert in der Post-Hardcore-Szene. Es entstanden viele Abspaltungen zum Emocore oder dem Metalcore-Genre. Letlive. sind eher eine solche Band, die auch mal Spaß bei dem hat, was sie tut, zumindest zeigen sie das auf ihrem aktuellen Album "Fake History".

Bereits der erste Track des Album 'Le Prologue' scheint etwas ganz Besonderes zu sein. So beginnt der Song mit einem lauter werdenden Ton. Es folgen Rasseln und Trommelschläge. Der Sänger spricht gelangweilt vor sich hin, nachdem er meinte, er wäre nach kurzem Husten bereit dazu und es beginnt ein halb-gesprochenes Screamen, während man im Hintergrund hören kann, wie scheinbar ein afrikanisches Volk dazu mitsingt. Zum Ende des Songs bleibt keine Kraft mehr für dieses Geschrei und der Shouter atmet erst mal in Ruhe durch.
So in etwa kann man sich die Folgesongs vorstellen. Hinzu kommt die typische kalifornische Punk-Gesangsstimme. Heraus kommen melodische Hymnen, die durch den Shouter unterbrochen werden. Man muss sich das so vorstellen, wie eine klassische Coca-Cola Werbung. Ein Typ träumt davon, wie er durch die Straßen geht, vor Freude seinen Song singt, die Menschen die ihm über den Weg laufen mitsingen und einen Chor bilden. Danach ist das Produkt bereits verkauft. Doch bei Letlive. läuft das anders. Sie lassen den Herrn aus seinem Traum erwachen und es beginnt das Shouting, Screaming oder was auch immer da versucht wird, mit der Stimme anzurichten. Das klingt jedoch nicht so als würde das Lied ruiniert, nein, viel mehr wirkt es so als würde da ein Dialog entstehen. Die "Gesänge" laufen ineinander über und es scheint als sänge der Prinz Aladdin mit seiner Gattin. Die Lieder sind meist gesanglich etwas übertrieben und das Shouten passt auch nicht so. Da möchte man die Band erst mit Kraftausdrücken beleidigen, wobei man übersieht, dass dieses Übertreiben ein Talent der Band ist.

Das große Spektakel sind die Boygroup-Symptome, die zumeist am Ende eines jeden Songs auftreten. Es scheint als würden sie im Studio ihre Choreografie getanzt haben, um am Ende wie verliebte Mädchen aufzustöhnen. Man ist erstaunt, wenn man davon zum Ende des Albums nur noch wenig mitkriegt und man mit diesen Songs mitsingen will, obwohl einem das Shouten garnicht liegt.

Fazit: Bei Letlive. handelt es sich um eine Band, die sich nicht zwingend selbst ernst nimmt, dafür aber die Musik. Das macht Letlive. als Band so einzigartig, sodass sie sich im musikalischen Bereich auf höchstem Niveau vorwärts bewegen und sicherlich auch noch auf kommende Alben immer eine Überraschung parat haben werden. Das dürfte beim Postcore sehr schwer sein. Doch damit machen Letlive. dieses Non-Mainstream-Genre höchst eigenartig, aber sensationell und deshalb sollte man dieser Band unbedingt eine Chance geben, ohne sofort den Beutel "Vorurteile" auszupacken.



McHusky
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McHusky
7. Juli 2011, 22:16 Uhr
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