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Anonymes Zahlen im Netz bald vorbei?
Neuer Gesetzentwurf gegen Geldwäsche

(Image)Im Zuge der in letzter Zeit immer mehr in den Vordergrund tretenden Berichte über die zunehmende Kriminalität im Internet, meldet sich nun auch die Bundesregierung zu Wort und legte letzte Woche einen Gesetzesentwurf vor, mit dem gegen die „Internet-Verbrecher“ vorgegangen werden soll.
Da man im Internet bekanntermaßen sehr anonym unterwegs sein kann, ist die einzige Möglichkeit nationaler Regierungen, in den Kreislauf des Verbrechens einzugreifen, bei der finalen Umwandlung der „virtuellen Waren“ in echtes Geld zu finden.

Um diesen Entwurf (PDF) besser zu verstehen, muss man zunächst erst einmal den genauen Vorgang der „Geldwäsche“ im Internet verstehen: Täter bieten ein Produkt (z.B. gestohlene Kreditkarten) an, welche von einem Käufer mit einem der zahlreichen anonymen Zahlungsmöglichkeiten (z.B. Ukash oder Paysafecard) gekauft werden. Der Verkäufer muss nun nur noch diese virtuellen Bezahlungsmittel in echtes Geld umwandeln.

Und genau hier möchte die Bundesregierung nun eingreifen: Internet Währungen sollen dann nur noch nach eindeutiger Identifikation (z.B. durch einen Personalausweis) verkauft werden, egal bei welchem Betrag.

Dies klingt auf den ersten Blick nicht schlecht, doch gibt es viele Aspekte, die dagegen sprechen. So genanntes E-Geld bietet nicht nur Anonymität, sondern sorgt auch für Sicherheit bei der Bezahlung:(Image) Betrachtet man z.B. den Hack des Online-Netzwerks von Sony, bei dem viele dort gespeicherte Kreditkartendaten entwendet wurden, lässt sich schnell feststellen, dass dies bei einer Bezahlung mit E-Geld hätte verhindert werden können, da hier im schlimmsten Fall nur der gekaufte Betrag verloren geht. Außerdem können Dienste, die der Anonymisierung der Internet-Nutzer dienen (z.B. VPNs und Proxies) nicht mehr länger 100%ig schützen, da spätestens bei der Bezahlung an den Dienstleister die Identifizierung mit echten Daten erforderlich ist.

Mir persönlich ist es wichtiger, weiterhin anonym im Netz unterwegs sein zu können, was mir nicht zuletzt auch durch anonyme Zahlungsmittel ermöglicht wird. Da kann ich auch mit einer möglicherweise einfacheren Geldwäsche leben. Wie steht ihr dazu?

(Quellen: Welt.de, heise.de)

Chester
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Chester
8. Juli 2011, 17:10 Uhr
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