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DNP – Bis einer weint
"Die Ärzte" des Hip Hop?

(Image)Zartbesaitete Moralapostel und "gute" Menschen sollten diesen Blog vielleicht überspringen. Wer aber Sarkasmus fließend spricht, mit Witzen über Minderheiten keine Probleme hat und Lust auf K.I.Z. artigen Rap hat, sollte dringend weiter lesen. Denn was die Jungs von DNP (Das neue Prekariat) hier abliefern, ist eine erfreuliche Abwechslung im Hip Hop Jahr 2011, die zwar keinen Meilenstein repräsentiert, aber trotzdem einfach Spaß macht.
„Es ist mir scheißegal, ob du bei unsren Tracks die Nase rümpfst, alles was wir beide hier in unseren Texten sagen, stimmt/
Also halt‘ dein Maul und spiel dich nicht auf und halt dich besser bedeckt, wie muslimische Frauen“


DNP, das sind Basti (Texte) und Beatmasta (Beats), die man vielleicht schon von ihrem Erstlingswerk, der HIV EP, dem Sampler Crackstreet Boys (der hier auch schon besprochen wurde) oder von diversen Pimpulsiv Features kennt, mit denen sie zusammen das Label Trailerpark bilden.

Tracklist:
TrackTitel
01Das Manifest
02Egal
03Partycrasher (feat. Pimpulsiv & Sudden)
04Was würde Lemmy tun? (feat. Casper)
05Mitten im Leben
06Indianerehrenmord (feat. Marsimoto)
07Aktion Mensch (feat. Timi Hendrix)
08Das Virus
09Normalerweise (feat. Tarek K.I.Z.)
10Du gehörst dazu (feat. Die Atzen & Sudden
11Rap ohne Niveau 2.0
12Was der Bauer nicht kennt (feat. Alligatoah & Timi Hendrix)
13Kollabo 2 (feat. Patrick mit Absicht, Meister Elch, Sime, AudioMax, Illoyal, Daniel Gun, Rockstah, Schwartz, Arbok48, Spello, Timi Hendrix, Crystal F, Aiman, Alligatoah, Serious Dan, Rako, Weekend, Sudden, Nikiz, Johnzen & Olson Rough)

Thematisch lässt sich das Album sehr prägnant mit wenigen Stichwörtern beschreiben: Drogen, Hartz IV und allgemeinem Hass auf andere Menschen. Dies mag auf den ersten Blick abstoßend wirken, doch lässt sich hinter jeder Line ein zwinkerndes Auge erkennen. So wird im Titel „Egal“ die Ausschlachtung von Katastrophen durch die Medien und die Kommerzialisierung persönlicher Schicksale von Promis angeprangert:


Nicht nur typische Rap-Songs lassen sich auf dem Album finden. Auch durchgängig gesungene, oftmals mit rockigen Gitarren unterlegte Tracks tauchen auf, was den Trash-Faktor deutlich erhöht: so singt Beatmasta in „Mitten im Leben“ von seiner Traumfrau, die er in einer RTL Sendung gefunden hat. Auch die Hooks in anderen Titeln wechseln sich durch Gesangseinlagen angenehm von der doch etwas monotonen Stimme von Basti während der Strophen ab. Besonders hervorheben kann man hier den Track "Was der Bauer nicht kennt", der vor allem musikalisch dank des großartigen Features von Alligatoah hervorsticht.

Doch nicht nur böser Sarkasmus ist ein Thema, auch Party Tracks findet man zu Genüge, die dank absurder Übertreibung einfach Spaß machen:


Kritisieren kann man eigentlich nicht viel. Vielleicht sind es für ein Album etwas viele Features und der Produktion merkt man teilweise etwas an, dass hier keine riesigen Investitionen getätigt wurden. Doch trotzdem wird man großartig unterhalten und man merkt auch, wie viel Spaß die Interpreten bei der Aufnahme hatten.

Zumindest reinhören sollte also jeder, der sich für Hip-Hop begeistern kann.

Nachtrag: Hier der Simfy-Link, danke Fumanchu.



Chester
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Chester
24. Juli 2011, 12:02 Uhr
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