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Dredd
Ein Mords­spaß?

(Image)1995 durften wir in Judge Dredd uns an Sylvester Stallone erfreuen. Jetzt, 17 Jahre später, ist Karl Urban an der Reihe und soll die Kinokassen als Richter/Geschworener/Vollstrecker zum klingeln bringen. Doch können die Gewalt und das Zukunftssetting überzeugen? Und lohnt sich der Kinogang? Das lest ihr jetzt.

Eigentlich sollte schon der 1995 erschienene Judge Dredd eine Verfilmung des Comics "2000 A.D." von 1977 sein. Doch der Regisseur ließ sich und (Produktinfo nicht gefunden)-Superstar Sylvester Stallone freien Lauf und so kam ein komplett anderer Film heraus, als der, den die Vorlage verlangt hätte. Den Zuschauern und Stallone-Fans war es egal, sodass der Film recht erfolgreich wurde. Jetzt versucht es Regisseur Pete Travis (8 Blickwinkel) und will den alten Schinken in Sachen Technik, Effekten und Gewalt um vieles toppen. Die Story allerdings ist relativ unverändert geblieben:

Die Zukunft sieht mal wieder nicht rosig aus. Atomkrieg, sonstige Krisen und so weiter. führen dazu, dass die USA zerfallen sind, die Gegend verseucht und die Menschheit nur noch so vor sich hin vegetiert. Das tut sie zu großer Zahl in der Mega City One, dem wohl größten Slum der Zukunft. Hier regiert natürlich auch das Verbrechen, das nur ein wenig durch die Judges eingedämmt wird. Das ist die Dreifaltigkeit aus Polizist, Richter und Henker. Und eben so einer ist Dredd (Karl Urban), einer der besten seines Jobs. Um einen dreifach-Mord aufzuklären, begeben sich er und die Rekrutin Anderson (Olivia Thirlby) in ein 200 Stockwerke hohes Haus. Leider regiert dort die Drogenbaronin Ma-Ma (Lena Headey) und die will die Judges tot sehen. So müssen sich der Protagonist und sein Sidekick bis in den 200. Stock hochkämpfen, um dort Ma-Ma zu erledigen und wieder für Recht und Ordnung sorgen.


Wie man schon merkt ist die Story alles andere als kreativ. Ähnliches - oder fast das gleiche - haben wir schon bei The Raid gesehen. Allerdings kann auch Dredd ein paar Sachen, die The Raid nicht kann. So sehen wir zum Beispiel aus der Sicht der Junkies die Wohnungsstürmungen.
Ansonsten bleibt der Film story-technisch sehr flach. Eine mehr als einzeilige Antwort kann da schon als echte Hintergrundinformation gewertet werden. Denn Gesprochen (mal von den paar Badass-Sprüchen, die man schon aus den Trailern kennt, abgesehen) wird in dem Film eher weniger.

Das führt auch dazu, dass die Figuren ebenso flach sind wie die Handlung. Man erhält nur spärliche Informationen über Beweggründe, Geschichte oder Charakter. Die schon erwähnten Dialoge sind recht knapp gehalten, dafür aber oft mit einer guten Portion Ironie versehen. Die Widersprüchlichkeit zwischen dem eigentlichen Beruf (Polizist) und seinen tatsächlichen Taten (naja, töten) kommt gut zur Geltung.

Bei einer Sache kann Dredd dann aber voll überzeugen: der Inszenierung. Denn hier wird ein ordentliches Feuerwerk abgebrannt. In Zeitlupe aus der Sicht der zugekifften Junkies sehen wir verschwommen wie Köpfe platzen und Kugeln sich durch das Gewebe drücken. Das ist zwar sehr brutal und blutig, dafür aber sehr schön anzusehen (sofern man das mag). Auch die Explosionen sind auf einem sehr hohen Level. Leider kann der Film das vor allem am Anfang hohe Niveau nicht halten und gerade in der Mitte und gegen Ende fühlt sich alles wie eine Wiederholung schon da gewesener Stücke an. Auch die eben beschriebenen Szenen werden nach einer Zeit extrem langweilig, weil man das Prinzip eben schon kennt.


Dredd ist pures Popcorn-Kino. Die Handlung ist eine solide Basis und nicht mehr, die Charaktere sind nur Waffenträger, die entweder selber ballern (Dredd) oder eben erschossen werden (die anderen). Die Effekte sind teilweise richtig gut, lassen aber deutlich nach. So bleibt ein extrem kurzlebiger Film, der nicht unbedingt den vollen Kinopreis wert ist. Sollte man aber mit Kumpels unterwegs sein, dann dürfte so ein Streifen zur allgemeinen Belustigung beitragen.

Material: filmstarts.de | moviejones.de
Weiteres: Offizieller YouTube-Channel | Offizielle Website


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Chrissik
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Chrissik
14. Nov. 2012, 19:27 Uhr
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