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Far Cry 3
Schrei vor Spaß?

(Image)Far Cry Nummero drei steht uns als letzter dicker Shooter 2012 ins Haus. Während Teil eins noch von Crytek gefertigt wurde, stammen die danach folgenden Teile von Ubisoft. Böse Zungen behaupten, das hätte man gerade am schwachen zweiten Teil gemerkt. Aber wie so oft soll nun mit Teil drei alles besser werden - schauen wir mal.

Wir starten gleich durch mit der Story:
Wir sind Jason Brody, Tourist, Sohn reicher Eltern, Feierwütiger, Bruder, Geliebter. Doch das soll sich alles ändern, als er, seine Freundin, sein Militär-Bruder und ein paar weitere Kumpels samt weiblichem Anhang einen Ausflug zu einer Insel machen. Dummerweise herrscht dort der "König" Vaas, und noch dümmer, dass er ausgerechnet sein Geld mit der Entführung von Touristen verdient. Und so kommt es, wie es kommen muss: Jason samt Gang geraten in die Fänge von Vaas und seinen Piraten.
Vaas ist dabei ein sehr durchgeknallter Zeitgenosse, der gerne einmal Menschen hinrichtet oder mit Betonblöcken in Wasserlöcher schmeißt. Damit uns aber nicht dasselbe Schicksal ereilt, befreien wir uns mit unserem Militär-Bruder und versuchen zu fliehen. Doch nur uns gelingt das, unser großer Bruder wird von Vaas erschossen, wir landen schwer verletzt in einem der letzten sicheren Dörfer auf der Insel.
Von da an müssen wir uns langsam durch den Dschungel arbeiten, Missionen erfüllen, Unterbösewichte ausschalten. Getrieben von der Rache für unseren Bruder und ständig auf der Suche nach unseren Freunden und unserer Geliebten.


Allein die Länge der Zusammenfassung des Plots, der bis jetzt bekannt ist, lässt vermuten, wie verstrickt die Story in Far Cry 3 ist.
Wir haben auf der einen Seite Jason, der mal kein Super-Marine-Schlächter-Assassine-Whatever ist und dementsprechend anfangs auch noch recht zaghaft und unbeholfen wirkt. Sein Gegenspieler ist Vaas, der wohl einer der besten Bösen der letzten Zeit ist. Er ist verrückt, irre, durchgeknallt - aber dabei ebenso genial, grausam und vor allem interessant wie der Joker aus Batman. Diese Mischung, gepaart mit einer spannenden Story und den starken Emotionen ergeben eine unglaublich gute Handlung, die Frage ist nur, wie wird der Spieler durch sie geführt?

Und hier schafft Ubisoft Montreal, das schon für Assassin's Creed verantwortlich war, ein echtes Kunststück. Denn obwohl Far Cry 3 wieder eine sehr offene Spielwelt bietet, ist die Story so inszeniert, dass man keine Längen spürt wie noch in Teil zwei.
Dazu tragen sehr viele Faktoren bei. Der Erste ist unser Protagonist, Jason, der flucht, schreit und babbelt, was das Mundwerk so hergibt. Das fühlt sich gleich viel lebendiger und gewitzter an als in manch anderem Spiel. Das gibt zum einen spannende Hintergrundinfos, Gedanken und Tipps, zum anderen treibt es den Spieler weiter durch die Hauptmissionen - außer er möchte die Welt erkunden.
Der zweite Punkt ist die Fortbewegung. Denn wo in Far Cry 2 lange Wege noch zu Verfluchungen der Entwickler führten, kann darauf im aktuellen Teil getrost verzichtet werden. Denn es gibt zum einen überall Autos, Quads, Motorräder und Weiteres, mit dem man durch die Gegend düsen kann (was auch verdammt viel Spaß macht), oder man benutzt einen der zahlreichen Schnellreisepunkte (Assassin's Creed III grüßt freundlich).


Trotz eben genannter Punkte sind die Verlockungen, von der Hauptstory, die immerhin 20 (!!) Stunden dauert, gigantisch. Denn es gibt nicht nur zahlreiche Nebenmissionen, die auch enorm viel Spaß machen und sogar Sinn haben, sondern auch viele Quests, mit denen man sich spielerische Vorteile verschafft (und wieder sagt Assassin's Creed 3 Hallo). Denn wir können Stützpunkte der Feinde (aka Forts) räumen, was als Folge hat, dass weniger Gegner in der Gegend sind. Wir können Tiere jagen und uns daraus Beutel basteln oder Schatztruhen plündern, um Geld und Pläne für Waffen zu erhalten. Befreien wir ein Gebiet, erhalten wir auch Unterstützung durch die indigenen Stämme, die eigentlich auf der Insel leben (siehe Assassinen Gilde bei Befreiung eines Gebiets). Und schließlich kann man noch auf Funktürme (=Aussichtspunkte) klettern, um den grauen Nebel auf der Karte über einem Gebiet aufzuheben. Dabei sind gerade die Missionen, bei denen man Geld erhält sowie die Anzahl der Geld-Truhen schlecht gebalanced, sodass man bald mehr als genug Kohle hat und die Nebenmissionen ihren Reiz ein wenig verlieren.

Dabei sind die Nebenmissionen, wie schon erwähnt, recht hilfreich und - viel wichtiger - machen Spaß. Dazu gibt es dann noch ein rudimentäres Skill-System, mit dem wir langsam aus Luschen-Jason eben doch den Super-Ultra-Marine-Whatever Kämpfer machen. Aber nicht ganz, dazu später mehr.

Die offene Spielwelt ist riesig und bietet dem Spieler sehr viele Möglichkeiten, sein Ziel zu erreichen, umgehen, frontal angreifen oder leise sneaken - alles ist möglich. Geht man allerdings leise vor, so gibt es mehr Erfahrungspunkte, mit denen Jason Level aufsteigen kann und so weitere Fähigkeiten erhält. Und dann gibt es noch Ruinen, fremde Völker, entlegene Plätze und vieles mehr, das sich erkunden lässt.

Das alles nimmt noch mal ca. 40 Stunden in Anspruch, sodass man mit Far Cry 3 gut und gerne 60 Stunden Spaß haben kann.


Obwohl Far Cry 3 wieder auf dieselbe Engine wie zuvor setzt, sieht es extrem gut aus. Licht und Schatten wirken extrem realistisch und zaubern wunderschöne Sonnenuntergänge in den Dschungel, Spiegelungen und gute Texturen tuen ihr Übriges am Strand. Feuer und Kugeln hinterlassen realitätsgetreue Spuren - kurz: Far Cry 3 sieht sehr gut aus.

Wie schon öfter erwähnt, weist Far Cry 3 viele Parallelen zum eben erschienenen Metzel-Abenteuer Assassin's Creed 3, das ebenfalls von Ubisoft Montreal produziert wurde, auf, aber auch zu dem neuesten Tomb Raider von Square Enix. Wir haben einen schwächlichen, verletzlichen Menschen, der gegen einen übermächtigen und unmenschlichen Feind kämpfen muss (Tomb Raider). Wir entwickeln uns zu etwas, was wir nicht werden wollen, töten Unschuldige, tun das Falsche und werden langsam zu einem kalten Killer (AC3, TR). Und schließlich gibt es dann noch die Parallelen im Gameplay.

Ein letzter Punkt zum Singleplayer bezieht sich auf dessen Tiefe. Denn all das eben beschriebene macht schon ein gutes Game, doch dieser Aspekt kann es zu einer echten Perle machen. Denn eigentlich möchte Jason nichts mehr, als Freunde und Freundin schnappen und nichts wie weg. Doch auf seinem Weg der Rache und Suche hat Jason keine Wahl außer grausame Dinge tun, die ihm äußerst widerstreben. Man merkt förmlich, wie Vaas aus uns einen Irren macht, einen Verrückten, der sich um das Wohl Unschuldiger eher weniger kümmert, der Zivilisten tötet und foltert... Hier beweist Ubisoft, dass irgendwo hinter der Fassade des Kommerzkonzerns wohl doch noch Talente sitzen, die super Spiele mit super Storys schreiben können.


Und wer jetzt immer noch nicht total angefixt ist (oder zu müde zum Weiterlesen), für den gibt es noch die Mehrspielermodi.

Dabei haben wir auf der einen Seite den Coop-Mode, der eine eigene Story hat. Diese wird aber nur sehr schwach erzählt und ist eigentlich nur der rote Faden für die Team-Aktivitäten. So muss man sich gegenseitig beschützen, helfen, ballern etc. Standard halt, aber sicher ein schönes Feature zum Spielen mit Freunden.

Der Multiplayer ist auch eher an den in Far Cry 2 angelegt. Man hat recht begrenzte Areale, in denen man die Gegner umlegen muss. Dabei werden dieses Mal allerdings Teamaktionen mit Streaks und zusätzlichen Erfahrungspunkten belohnt, für die man zum Beispiel Luftschläge erhält und im Level aufsteigt. Das alles macht recht ordentlich Spaß, auch wenn es sich nicht wirklich von der Masse abhebt.

Obwohl der Mehrspielerpart nicht von Ubi Montreal sonder von Massive Entertainment aus Schweden gebastelt wurde, wirkt er recht gut angepasst an das Niveau des Einzelspielererlebnisses.


Ja, Far Cry 3 wird der beste Teil bis jetzt und ist sicher ein Anwärter auf den besten Shooter dieses Jahres. Ubisoft schafft es, Intensität und Tiefe in ein Open-World Spiel zu bringen und gleichzeitig genug Spannung in den Nebenmissionen zu erzeugen. Das kreiert einen sehr gelungen Gesamteindruck, der durch die gute Grafik abgerundet wird. Und dann gibt es oben drein noch die Mehrspielermodi, die sicherlich für ein paar zusätzliche Stunden Spaß sorgen werden. Mit Far Cry 3 beweist Ubisoft ein weiteres Mal, dass die 3 im Titel was echt gutes ist.

Far Cry 3 erscheint am 29. November für PC, PlayStation3 und Xbox 360.

Material: Schön vaas | FAQ: Alle Fakten zum Tropen-Shooter | Unter Irren hört dich niemand schreien | Grüne Hölle in Kölle | Vaas geht ab | Rumble in the Jungle | Jason Dschungelkönig | Die Insel des Wahnsinns
Weiteres: Offizielle Website | Offizieller YouTube Channel


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Chrissik
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Chrissik
27. Nov. 2012, 22:44 Uhr
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