Kurzes Intro:
Ghostproduced wird in der Musikbranche ein Lied genannt, welches von einem Produzenten komponiert wurde, welcher aber nicht namentlich genannt wird.
Also sozusagen sich mit fremden Lorbeeren schmücken.
Ich spreche jetzt im Speziellen vom Electrobereich.
Ich weiß, dass Steve Aoki es zugegeben hat und, dass Martin Garrix schon 1-2 Toplieder produziert haben soll nach eigenen Angaben, bevor er dann selbst durchgestartet ist.
Futuristic Polar Bears ist auch so ein Beispiel.
Zuletzt hat mich "Nora En Pure" etwas nachdenklich gemacht.
Eine Schweizerin und Model. Und das mag vielleicht ein Vorurteil sein, aber ich glaube nicht, dass sich so jemand Nächtelang vor den Laptop setzt, um die Tracks zu mastern oder irgendwelche Beats etc. einzuspielen...
Generell fällt mir auf, dass viele Lieder von ihrem Label "Enormous Tunes" ähnlich klingen, worauf ich stehe und mir auch anhöre, aber ich glaube das Mastermind hinter der ganzen Sache ist EDX.
Aber korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.
Was haltet ihr denn davon?
Und habt ihr noch andere Beispiele?
Es gibt grundsätzlich erstmal 2 Formen von Ghost Producing. Die einen lassen sich beim Producen unterstützen, die anderen lassen komplett producen bzw. kaufen einfach fertige Tracks.
Als Hobbyproduzent (mehr ist es wirklich nicht) muss ich sagen dass ich es nicht schlimm finde wenn jemand einen Song mit der Hilfe anderer Leute produziert. Damit meine ich Hilfe in dem Sinne, vielleicht gegenseitig Material auszutauschen, zu bearbeiten, gemeinsam an Details zu arbeiten etc. oder einfach Tips von Leuten die einfach besser wissen wie es geht als man selber (was ist Sidechaining, Frequenzbereiche, welches Tool ist am besten geeignet für..., wieso klingt das nicht so wie es soll obwohl es das sollte usw.).
Wenn allerdings jemand einen kompletten Song für jemand anderen produziert (und dann namentlich nicht einmal erwähnt wird) ist es für mich einfach nur blanker Beschiss.
Zu Martin Garrix und Steve Aoki muss man nicht viel sagen, ich weiss nicht ob die einfach immer wieder im komplett fertigen DAW nur die Sounds durch andere ersetzen, die Einfallslosigkeit fällt auch folgenden Video gut auf...
Randy Orton schrieb: Es gibt grundsätzlich erstmal 2 Formen von Ghost Producing. Die einen lassen sich beim Producen unterstützen, die anderen lassen komplett producen bzw. kaufen einfach fertige Tracks.
Ich meine aber wirklich fertig gekauft...
Unterstützt? Cmon, wer wird das denn nicht in der heutigen Zeit
Achja, ich glaub das auch bei NERVO, eigentlich allen Model DJs wenn ich ehrlich bin 1 mal bearbeitet, zuletzt 5. Jan. 2016, 15:41 Uhr
Ist zwar einiges auch Featuring, aber das meiste von denen, was explizit nicht unter ihrem Name veröffentlicht wurde, haben andere die Lorbeeren geerntet.
Wobei man da unterscheiden muss, ob der Sound nur produziert wurde, aber die Vocals von dem, für den produziert wurde, selber stammen.
Oder, wie oben schon geschrieben, im Electro-Bereich, alles von jemand anderem ist. Wo der vermeintliche DJ/Produzent nur so tut, als sei die Platte von ihm, weil sein Name drauf steht. Aber in Wirklichkeit er überhaupt keine Ahnung davon hat.
Warum es so viele Ghostproducer gibt ist, weil diese sicherlich nicht so gern in der Öffentlichkeit stehen. Weil man so ungezwungener und unabhängiger ist. Man kann seine Tracks an jeden verkaufen der grad will. Man macht in der Woche 1-2 Tracks, bekommt sein Geld und dann wieder die nächsten, wenn jemand ein Song wünscht. Man ist an kein Label gebunden, braucht kein Management, muss sich nicht von "Fans" anpöbeln lassen. Muss sich nicht verstellen... Da gibts es soviele gute Gründe Tracks für andere zu produzieren. Die innere Befriedigung ist der Stand aufs Konto die Verkaufzahlen. Man bekommt Geld für verkaufte Platten, ohne sich in der Öffentlichkeit zum Deppen zu machen... Besser gehts doch gar nicht...
Ein Musiker, für den produziert wurde, muss mit viel mehr Arbeit und Aufwand das Geld reinholen, was der Ghostproducer ohne viel Aufwand bekommen hat. Die Musik muss promotet werden, ein Label macht Druck, ein Manager brauchste der sich um das organisatorische kümmert, man ist nur am reisen, es muss immer iin ne Kamera gelacht werden, dann muss man sich mit "Fans"" auseinander setzen, über sich selber viel scheiße lesen... Der Druck der auf einem herrscht ist enorm.
Das alles hat ein Ghostproducer nicht... Und kann in kürzerer Zeit mehr Geld mit machen, als der, der diese Musk in der Öffentlichkeit präsentiert 2 mal bearbeitet, zuletzt 6. Jan. 2016, 03:09 Uhr
Na schönen Dank auch an grindler23 für den kleinen Mindfuck. ;-D
Ich weiche zwar nicht von meiner Meinung ab bezüglich der sogenannten Künstler welche sich dann mit den Lorbeeren anderer schmücken (und in den meisten Fällen nicht einmal eine Ahnung vom Produzieren haben) aber das mit dem Vorteil FÜR die Ghostproducer sehe ich - das muss ich zugeben - genau so.
Ich finde, dass sie sich ein Pseudonym aussuchen können und dann einfach nicht in den Medien vertreten sind... Das müsste doch gehen.
So Gorillaz-Style
Aber ich kanns ja schon ein bisschen verstehen, aber dann sollten sie wenigstens genannt werden als Produzenten oder so, ganz hinten im CD Handbuch
Warum es so viele Ghostproducer gibt ist, weil diese sicherlich nicht so gern in der Öffentlichkeit stehen. Weil man so ungezwungener und unabhängiger ist. Man kann seine Tracks an jeden verkaufen der grad will. Man macht in der Woche 1-2 Tracks, bekommt sein Geld und dann wieder die nächsten, wenn jemand ein Song wünscht. Man ist an kein Label gebunden, braucht kein Management, muss sich nicht von "Fans" anpöbeln lassen. Muss sich nicht verstellen... Da gibts es soviele gute Gründe Tracks für andere zu produzieren. Die innere Befriedigung ist der Stand aufs Konto die Verkaufzahlen. Man bekommt Geld für verkaufte Platten, ohne sich in der Öffentlichkeit zum Deppen zu machen... Besser gehts doch gar nicht...
Sorry, aber so einfach ist das nicht. Es mag ein Grund sein, aber sicher nicht der große wichtige.
Oft werden talentierte Musiker, die noch keinen Namen haben, einfach ausgenutzt. Die sind sehr blauäugig und denken sie seien kurz davor ihren Durchbruch zu schaffen, wenn Anfragen bzgl. Ghostproducing kommen.
Beispiel: Du legst in den schäbigsten und besten Clubs einer angesagten Stadt auf, hast ein wenig Untergrund-Fame. Jemand sieht und hört dich dort und läd dich ins Studio ein. Dort zeigst du was du drauf hast. Bevor du jedoch einen Deal kriegst, wirst du dazu verdonnert für andere zu produzieren - anfangs für einem Hungerlohn. Wenn der Sound ankommt hast du eine Chance nach einigen Jahren selbst Platten unter deinem Namen rauszubringen, mit entsprechender Promo.
Es gibt sehr viele Produzenten aus allen möglichen Bereichen bei denen es so lief. Warum sollten sie auf einmal in der Öffentlichkeit stehen wollen und vorher nicht? Kanye, der oben genannt wurde, z. B.
Ich finde es extrem verwerflich. Vor Beginn der Pop-Musik gab es meist Komponisten und Interpreten, selten war jemand beides. Vor allem in der klassischen Musik werden Stücke von großen Komponisten interpretiert. Das ist völlig in Ordnung, weil man weiß dass Mozart, Bach oder Hayden die Werke geschrieben haben und auch genannt werden.
Sich aber mit fremden Federn schmücken und Bekanntheit, Ruhm und Geld zu bekommen nur weil man in der Öffentlichkeit funktioniert und sonst nichts großartiges vollbracht hat, geht in meinen Augen nicht. Das ist einfach nur verarsche, große Geldmache und Milli Vanilli Scheiße. Es gewinnt auch nicht jeder dabei wenn die Produzenten Megahits für nen Appel und nen Ei produzieren. Nur weil man Rechte an einem Werk hat, heißt das ja nicht dass der Urheber nicht genannt wird. Ich könnte mir auch Rechte namhafter Popsongs sichern, wenn ich das Geld hätte, und diese dann covern oder von den Tantiemen leben. Das ist in meinen Augen was anderes.
Wieso ist es mittlerweile zuviel verlangt einen kleinen Eintrag für Producer ins Booklet oder digital zu hinterlassen? Die meisten lesen den Scheiß doch eh nicht. Wieso müssen heutzutage viele Dinge hinter Schleihern liegen. Ne hübsche Fresse als Aushängeschild ist ja toll, aber das zeigt auch wie oberflächlich die Pop-Industrie ist. Wenn jemand guten Sound macht ist es mir doch egal wie der aussieht.
Ich könnte noch mehr schreiben aber lass es. Ich finde es auch erschreckend, dass hier so viel Akzeptanz herrscht. Früher war Musik primär nicht nur zum Geldmachen da. Das Ghostproducing-System zielt aber nur darauf ab. 1 mal bearbeitet, zuletzt 7. Jan. 2016, 13:27 Uhr
grindler23 schrieb: Warum es so viele Ghostproducer gibt ist, weil diese sicherlich nicht so gern in der Öffentlichkeit stehen. Weil man so ungezwungener und unabhängiger ist. Man kann seine Tracks an jeden verkaufen der grad will. Man macht in der Woche 1-2 Tracks, bekommt sein Geld und dann wieder die nächsten, wenn jemand ein Song wünscht. Man ist an kein Label gebunden, braucht kein Management, muss sich nicht von "Fans" anpöbeln lassen. Muss sich nicht verstellen... Da gibts es soviele gute Gründe Tracks für andere zu produzieren. Die innere Befriedigung ist der Stand aufs Konto die Verkaufzahlen. Man bekommt Geld für verkaufte Platten, ohne sich in der Öffentlichkeit zum Deppen zu machen... Besser gehts doch gar nicht...
kenne ein paar und ich der größte teil sagt, er produziert gern und es lässt sich gut geld damit verdienen.
meisten haben keine lust auf gigs, also diese nutzlosen dj sets, wo der dj eigentlich nichts beweist.
Ganz so drastisch sehe ich es nicht, Baris, aber im Kern stimme ich dir doch zu.
Warum lassen wir dann im Fußball alle Deutschland gewinnen, damit wir immer und immer weltmeister werden?
Die anderen werden fürstlich entlohnt, können ihre Wirtschaft stärken und wir gewinnen einfach alles.
Dann sind doch auch alle bedient.
Das Wichtigste ist natürlich, dass es keiner erfahren darf
Ghostproduced wird in der Musikbranche ein Lied genannt, welches von einem Produzenten komponiert wurde, welcher aber nicht namentlich genannt wird.
Also sozusagen sich mit fremden Lorbeeren schmücken.
Ich spreche jetzt im Speziellen vom Electrobereich.
Ich weiß, dass Steve Aoki es zugegeben hat und, dass Martin Garrix schon 1-2 Toplieder produziert haben soll nach eigenen Angaben, bevor er dann selbst durchgestartet ist.
Futuristic Polar Bears ist auch so ein Beispiel.
Zuletzt hat mich "Nora En Pure" etwas nachdenklich gemacht.
Eine Schweizerin und Model. Und das mag vielleicht ein Vorurteil sein, aber ich glaube nicht, dass sich so jemand Nächtelang vor den Laptop setzt, um die Tracks zu mastern oder irgendwelche Beats etc. einzuspielen...
Generell fällt mir auf, dass viele Lieder von ihrem Label "Enormous Tunes" ähnlich klingen, worauf ich stehe und mir auch anhöre, aber ich glaube das Mastermind hinter der ganzen Sache ist EDX.
Aber korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.
Was haltet ihr denn davon?
Und habt ihr noch andere Beispiele?
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