siN schrieb: ... Effekte waren wesentlich lauter als Stimmen. Nervte ein wenig. Mit Center auf max. Lautstärke stellen ging es dann.
Nero64 schrieb: Es liegt zwar nicht an der Qualität des Release selbst, aber siN hat Recht. Mir ist noch kein Film in die Hände gefallen, bei dem der Lautstärkenunterschied so extrem ist. Ich konnte den Film ohne externe Soundanlage am Samsung-TV nur mit Kopfhörern schauen. Ansonsten wären die Center-Stimmen selbst mit einer maximalen Lautstärke von 100% am TV zu leise gewesen. Beim SD-Release übrigens das gleiche.
Ich gehe mal davon aus, dass das auf der original Blu-ray genauso ist. Kann mir jemand sagen wieso? Dass die Tonspur für eine 5.1-Anlage ausgelegt ist, ist logisch, aber wieso muss es dabei dann so einen extremen Lautstärkenunterschied geben?
Demnach wäre die original Blu-Ray ist ja für den Käufer ohne 5.1 oder 7.1-System fast nicht zumutbar?!
Wäre schön, wenn mich hier jemand mal aufklären könnte. Danke!
Abhilfe schafft übrigens ein Limiter (Besser als ein Kompressor)
Hast du einen Vorschlag? Im VLC funktioniert das nicht so ganz, wie es soll. Die Lautstärke wird dort erst nach ein paar (+50 ms) Millisekunden reguliert und nicht sofort (~5 ms).
Siehe oben, die geringste "Attack" die du einstellen kannst dürfte von deiner Soundkarte abhänging sein, wobei ich bei dem oben genannten nicht weiß ob man das für Kompressor (den ich dann möglichst ausschalten würde) und den Limiter einzeln regeln kann, wie gesagt ich habe das nicht getestet, benutze für das was ich mache diesen:
Den gibts aber nur in FL 1 mal bearbeitet, zuletzt 19. Jan. 2016, 11:49 Uhr
Das habe ich mich auch schon gefragt. Eine wirkliche Antwort außer Stichwörter wie "Stilmittel" oder "gewollte Dynamik" fallen mir auch nicht ein. Wenn man keine Surroundanlage besitzt, ist das wirklich störend.
Kann man grundsätzlich an den Retail 5.1/7.1/Atmos etc Spuren was drehen, sodass dieser Unterschied bei den Dialogen und den Effekten nicht so gravierend ausfällt?
Und klärt mich mal auf, wann tritt dieser Effekt von zu leisen Stimmen am wenigsten auf 5.1, 7.1?
die.drei.bettler schrieb: Und klärt mich mal auf, wann tritt dieser Effekt von zu leisen Stimmen am wenigsten auf 5.1, 7.1?
Ich habe zwar eine 5.1 Anlage, aber mich stören auch oft Tonspuren mit zu großer Dynamik.
Wenn bei Action der Boden anfängt zu vibrieren und man trotzdem in Dialogen die Stimmen kaum versteht ists zu viel.
Habe die Erfahrung gemacht, dass das "Problem" bei DTS-(Core) Spuren häufiger auftritt als bei Dolby Digital.
Also umso mehr Bitrate, umso mehr Dynamik, umso stärker das Problem.
ABER, die Tonspur muss eben auch dahingehend abgemischt sein.
Übrigens hatte ich mit Everest keine Probleme was das anging, fand den Ton wunderbar abgemischt.
iNSPECTAH_DECK schrieb: Ich habe zwar eine 5.1 Anlage, aber mich stören auch oft Tonspuren mit zu großer Dynamik.
Wenn bei Action der Boden anfängt zu vibrieren und man trotzdem in Dialogen die Stimmen kaum versteht ists zu viel.
Habe die Erfahrung gemacht, dass das "Problem" bei DTS-(Core) Spuren häufiger auftritt als bei Dolby Digital.
Also umso mehr Bitrate, umso mehr Dynamik, umso stärker das Problem.
ABER, die Tonspur muss eben auch dahingehend abgemischt sein.
Übrigens hatte ich mit Everest keine Probleme was das anging, fand den Ton wunderbar abgemischt.
Genau das gleiche Problem bei mir.. Hab jetzt die Hoffnung, dass sich das Problem mit den oben beschriebenen "Limiter" eingrenzen kann.
misanthrope schrieb: Wenn man nen Receiver hat, einfach mal schauen ob der nen Nachtmodus hat, damit wird dann der Dynamikumfang eingedampft.
Ich habe so eine Funktion, die macht halt nichts anderes als den Ton zu komprimieren.
Stimmen werden lauter, aber auch alles andere inklusive Bass.
Hört sich dann unnatürlich an und ist nur bei sehr geringer Lautstärke erträglich (wofür die Funktion ja auch gedacht ist).
Nero64 schrieb: ... Hm, bevor es zu technisch wird:
Könnte jemand erklären, ob das ganze so gewollt ist? Also wird man den Unterschied auch so auf der original Blu-Ray vorfinden?
Wird wirklich erwartet, dass der legale Käufer der Blu-Ray zwingend ein 5.1 oder 7.1-System hat?
Ja, das ist so gewollt, hängt halt alles vom Geschmack des zuständigen Tontechnikers ab.
Zwingend brauchst du so eine Anlage nicht, denn selbst mit 5.1 System hat man oft mit der Dynamik zu kämpfen, die die da im Studio zusammenbrauen.
Besser wäre es, wenn noch eine 2.0 Spur für Leute ohne 5.1 Anlage drauf wäre, aber in Zeiten wo Studios wie Warner nicht mehr als eine DD 448kbps Spur für den deutschen Markt produzieren, kann man das wohl nicht erwarten.
iNSPECTAH_DECK schrieb: Also umso mehr Bitrate, umso mehr Dynamik, umso stärker das Problem.
Das ist so nicht korrekt. Die Dynamik hat keine direkte Abhängigkeit von der Bitrate.
Die Bitrate des Bitstreams, den man auf einer Blu-ray findet, setzt sich letztendlich aus dem Kompressionsfaktor des eingesetzten Codecs, der Abtastrate und der Samplingtiefe der Abtastung zusammen.
Für die meisten uns gegebenen Fälle beträgt die Samplingtiefe 16 Bit. Das gilt sowohl für den DTS Core als auch DD AC-3, beide nutzen (bis zu) 16 Bit und 48 KHz. Erst ab DD Plus (E-AC-3) oder DTS 24/96 bzw. DTS HD gibt es dann Samplingtiefen vom 24 Bit. Aber auch 16 Bit sind mehr als ausreichend für einen großen Dynamikumfang.
Wenn man von einer idealen Quantisierungskette ausgeht, bei der sich der Quantisierungsfehler gleichmäßig auf das niederwertigste Bit verteilt, dann ergibt sich ein Signal-Quantisierungsrausch-Verhältnis von 20*log10(2^Q), was bei 16 Bit etwas über 96 dB entspricht.
Ausgehend davon dass die Ruhelautstärke des Raumes schon bei ca. 18dB liegt, welche bereits von kleinsten auflösbaren Ton übertroffen werden muss, dann bewegt man sich mit dem größten auflösbaren Signal bereits weit im schmerzhaften Bereich für das Gehör.
In der Praxis werden diese Werte natürlich nicht erreicht, aber bereits eine Dynamik von drastisch geringem Ausmaß wird von einigen Leuten (u.a. mein Nachbar ) als Unangenehem empfunden.
Sebbe schrieb: Hab jetzt die Hoffnung, dass sich das Problem mit den oben beschriebenen "Limiter" eingrenzen kann.
Ein Limiter ist so ein wenig die Holzhammer-Methode um die Dynamik zu begrenzen. Limiter werden eigentlich nur verwendet um Clipping des Signals zu verhindern, damit die nachfolgenden Verstärker das Signal nicht verzerren oder als Schutzbegrenzer der Endstufen bezüglich einer möglichen Überlast / Lärmschutz.
Was hier gewünscht ist ein Kompressor mit sehr geringer Attack-Zeit (<= 1ms) und einem sehr weichen Knee im Bereich der Threshold (Schwellenwert). Einstellungen wären so zu wählen, dass die Threshold sich im Bereich der Dialoglautstärke befindet (ohne Knee oberhalb der Dialoglautstärke) und die Ratio bezogen auf die Threshold das maximale Ausgangssignal auf die gewünschte Maximallautstärke begrenzt. Knee würde ich sehr weich wählen, sodass der Übergang zum gedämpften Signal nicht so deutlich zu hören ist.
Eine einfache alternative oder zusätzliche Maßnahme ist den Gain des Center-Kanals zu erhöhen. Effekte werden je nach Abmischung hauptsächlich den Seiten- und Rückkanälen zugeordnet und der Dialog dem Center-Kanals, sodass eine größere Verstärkung des Center-Kanals durchaus den gewünschten Effekt haben kann.
iNSPECTAH_DECK schrieb: Ich habe so eine Funktion, die macht halt nichts anderes als den Ton zu komprimieren.
Stimmen werden lauter, aber auch alles andere inklusive Bass.
In dem Fall hilft es den Kompressor, falls nicht anderweitig einstellbar, nicht für alle Kanäle zu aktivieren. Oder die Kanalgains, siehe oben, anzupassen.
Andernfalls bleibt immer noch der Einsatz eines Multiband-Kompressors, über den leider aber nur sehr wenige Receiver verfügen und dessen Einstellung anspruchsvoll ist. 1 mal bearbeitet, zuletzt 26. Jan. 2016, 21:13 Uhr
Limiter ist die optimale Methode für das gewünschte Ergebnis, wenn man will dass alles gleich laut wird, bzw angepasst wird, also Stimmen und Effekte
Wieso das im Gegensatz zum Kompressor die Holzhammer Methode sein soll würde mich schon interessieren 2 mal bearbeitet, zuletzt 26. Jan. 2016, 22:02 Uhr
gabriel schrieb: Limiter ist die optimale Methode für das gewünschte Ergebnis, also wenn man will dass alles gleich laut wird, also Stimmen und Effekte
Durchaus richtig, wenn das denn wirklich das gewünschte Ergebnis ist.
gabriel schrieb: Wieso das im Gegensatz zum Kompressor die Holzhammer Methode sein soll würde mich schon interessieren
Weil bei einer Ration von ab ca 60:1 bis ∞:1 jegliche Signale oberhalb der Threshold immer nur das Threshold-Level haben. Dann wäre jenseits der Dialoglautstärke gar keine Signatur mehr vorhanden. Ich denke, dass das nicht der gewünschte Effekt ist, da es sehr monoton ist und Explosionen etc. so klingen als würden sie direkt von einem Vakuum verschluckt.
Daher würde ich den Einsatz eines Kompressor mit einer Ratio von 4-8:1 empfehlen, um eine gewisse Dynamik noch zu erhalten, aber den ständigen Griff zur Fernbedienung beim Wechsel von Aktion zu Dialog zu vermeiden
EDIT: Nach deinem EDIT sind wir denke ich einer Meinung bzgl. Limiter vs. Kompressor 2 mal bearbeitet, zuletzt 26. Jan. 2016, 22:06 Uhr
Danke für den sehr informativen und ausführlichen Post RZ9KXv.
RZ9KXv schrieb: Das ist so nicht korrekt. Die Dynamik hat keine direkte Abhängigkeit von der Bitrate.
Das war auch nur so eine Milchmädchenrechnung anhand von subjektiven Erfahrungen.
Gegenbeispiel wären z.B. die Harry Potter Filme, mit 448er DD Spur und großer Dynamik.
RZ9KXv schrieb: In dem Fall hilft es den Kompressor, falls nicht anderweitig einstellbar, nicht für alle Kanäle zu aktivieren. Oder die Kanalgains, siehe oben, anzupassen.
Andernfalls bleibt immer noch der Einsatz eines Multiband-Kompressors, über den leider aber nur sehr wenige Receiver verfügen und dessen Einstellung anspruchsvoll ist.
Leider kann ich die Kompression nur für alle Kanäle einstellen und am Gain vom Center pfusche ich ungerne rum, da dann auch alles andere aus dem Center zu dominant ist.
iNSPECTAH_DECK schrieb: Danke für den sehr informativen und ausführlichen Post RZ9KXv.
Gerne.
iNSPECTAH_DECK schrieb:
Leider kann ich die Kompression nur für alle Kanäle einstellen und am Gain vom Center pfusche ich ungerne rum.
Eventuell hast du die Möglichkeit nur eine Downward (kenne den dt. Begriff nicht) Kompression vorzunehmen. Dort werden nur die Signale mit einer großen Amplitude gedämpft und nicht die schwachen Signale gleichzeitig verstärkt (Upward compression), wie es meistens der "Night"-Modus von AV-Receivern macht.
Ich habe bei mir im Heimkino hinter dem DTS / DD Decoder vier Galaxy Audio DS-CP25 Signalprozessoren genau für solche Fälle verbaut. Deren Attack-Zeit ist aber mit 5ms leider auch etwas zu hoch.
Aktuell wären die dbx DriveRack VENU360 mein Favorit, damit sollte das noch einfacher und besser gehen. Aber wenn ich die anschleppe, dann bringt mich meine Freundin endgültig um
Mein Yamaha-Receiver kann die Dynamik- u. Lautstärkeunterschiede auf den verschiedenen Kanälen automatisch angleichen. Das nennt sich, glaub ich, Subwoofer Trim und Adaptive DRC.
Klingt zwar meistens mehr schlecht als recht, aber zur Not geht das schon, bevor man jedesmal mit der Hand die Lautstärke einstellen muss.
RZ9KXv schrieb:
Aktuell wären die dbx DriveRack VENU360 mein Favorit, damit sollte das noch einfacher und besser gehen. Aber wenn ich die anschleppe, dann bringt mich meine Freundin endgültig um
Hast du ein Soundsystem in deiner Bude stehen? Das Ding ist doch ein Managementsystem für PA-Anlagen.
Everest.2015.German.DL.720p.BluRay.x264-EXQUiSiTE
... Effekte waren wesentlich lauter als Stimmen. Nervte ein wenig. Mit Center auf max. Lautstärke stellen ging es dann.
Es liegt zwar nicht an der Qualität des Release selbst, aber siN hat Recht. Mir ist noch kein Film in die Hände gefallen, bei dem der Lautstärkenunterschied so extrem ist. Ich konnte den Film ohne externe Soundanlage am Samsung-TV nur mit Kopfhörern schauen. Ansonsten wären die Center-Stimmen selbst mit einer maximalen Lautstärke von 100% am TV zu leise gewesen. Beim SD-Release übrigens das gleiche.
Ich gehe mal davon aus, dass das auf der original Blu-ray genauso ist. Kann mir jemand sagen wieso? Dass die Tonspur für eine 5.1-Anlage ausgelegt ist, ist logisch, aber wieso muss es dabei dann so einen extremen Lautstärkenunterschied geben?
Demnach wäre die original Blu-Ray ist ja für den Käufer ohne 5.1 oder 7.1-System fast nicht zumutbar?!
Wäre schön, wenn mich hier jemand mal aufklären könnte. Danke!
#