Katrine, Tochter einer Norwegerin und eines deutschen Soldaten, wuchs in einem Nazi-Kinderheim auf und dann in der DDR, floh zu ihrer leiblichen Mutter und fand im hohen Norden Glück in Ehe und Familie. Als ein junger Anwalt Betroffene sucht, um Klage auf Wiedergutmachung vor Gericht einzureichen, soll sie als Zeugin aussagen. Sie versucht, ihre Stasi-Vergangenheit zu vertuschen und ihre gestohlene Identität zu schützen, verstrickt sich in ein Netz von Widersprüchen und steht am Ende vor den Scherben ihrer Existenz.
Deutschlands Oscar-Vorschlag, der letztlich nicht nominiert wurde: Zwei schauspielerische Schwergewichte prägen dieses psychologisch fein gesponnene Familiendrama frei nach dem Roman "Eiszeiten" von Hannelore Hippe:
Juliane Köhler als Frau mit zwei Gesichtern und
Liv Ullmann als ihre norwegische "Mutter". Gespannt folgt man den immer neuen Wendungen, bis sich ein erschreckendes Gesamtbild ergibt. Die Betrachtung eines beschädigten Menschen beim Nachspüren seiner Einsamkeit und die den Film grundierende Trauer schmerzen.
- / - / 7,5 / 7,1