Stuttgart 21 löste eine Protestbewegung aus, wie sie so breit wohl seit den Antiatomkraftdemos in den Achtzigerjahren nicht mehr aufgestellt war. Da demonstrieren Senioren neben Schulklassen, Lehrer neben pensionierten Bankern und Künstlern. Und es geht ihnen um mehr als ein einzelnes Bauprojekt. Die Doku zeigt eine Art Zwischenbericht vom Beginn im Jahr 2009 bis zum Herbst/Winter 2010. Den Machern war es ein Anliegen, sie vor den Landtagswahlen in Baden-Württenberg ins Kino zu bringen.
Mit heißer Nadel gestrickte, unterhaltende Doku über eine der größten Protestbewegungen der letzten Zeit in Deutschland. Den jungen Debütfilmemachern
Lisa Sperling und
Florian Kläger geht es weniger darum, Hintergründe des Bahnhofprojekts dar zulegen oder ausgewogen zu informieren, sondern vielmehr darum, die breite Basis des Protests zu zeigen, die Volksfeststimmung, den Augenblick fest zu halten. Sie zeigen die Proteste und einige ihrer Protagonisten in ihren komischen und ernsten Facetten. Diskussionen wie bei der Premiere im Rahmen der Perspektive Deutsches Kino sind erwünscht.
- / - / 4,8