Der Zivildienstleistende Johannes, Pfleger in einem Krankenhaus am Rand des Thüringer Waldes, will sich für ein Medizinstipendium in L.A. bewerben. Aber es fehlt ihm an Motivation. Das liegt an der Anwesenheit seiner alten Freundin, der Tochter des Chefarztes, und am bosnische Zimmermädchen Ana, in das er sich Hals über Kopf verliebt. Da gelingt, als Johannes Dienst im Wachraum hat, einem verurteilten Sexualstraftäter die Flucht aus der Klinik. Dessen Wege kreuzen sich in der Folge mehrfach mit denen des verliebten Paares.
"DreiLeben" nennt sich das (TV-)Spielfilmprojekt, weil es am gleichnamigen Ort im Thüringer Wald spielt. Um drei Leben und drei Beziehungen geht es, um drei Geschichten, (mit-)geschrieben und inszeniert von drei unterschiedlichen Regisseuren. Am Anfang stand ein Disput. 2006 war das, Dominik Graf ("Im Angesicht des Verbrechens"), der wohl talentierteste Genrefilmer der Republik, und die beiden der "Berliner Schule" zugeordneten Filmemacher
Christian Petzold ("Jerichow") und Christoph Hochhäusler ("Unter dir die Stadt"), führten eine Emailkorrespondenz. Humor und Sinnlichkeit vermisste Graf in den Arbeiten der Kollegen, "Schneewittchenfilme" nannte er sie, über die Einsamkeit des deutschen Filmemachers zwischen Kommerzkino und Festivalkultur räsonierte er und sprach vom "Ersterben in den eigenen gut gewärmten Socken". Aus diesem - in der Zeitschrift "Revolver" abgedruckten - Austausch entstand die Idee zu einem gemeinsamen Projekt. Kein klassischer Omnibusfilm, sondern drei eigenständige 90-Minüter, die sich einen Ort, eine Tat und eine Zeit teilen, finanziert von WDR, BR und der Degeto.
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