Schneidergeselle Wenzel stutzt einen Frack auf die eigene Figur zurecht. Der Meister wirft ihn hinaus, den Frack hinterher. Wenzel macht sich auf den Weg nach Seldwyla, wird von einer herrschaftlichen Kutsche mitgenommen. In Goldach begrüßt man ihn als Graf, nimmt seinen Einwand nicht zur Kenntnis. Wenzel verliebt sich Nettchen. Als der echte Graf Stroganoff eintrifft, erkennt er, dass Wenzel sich nicht in die Rolle gedrängt hat. Er gibt sich als Wenzels Diener aus, um Brieffreundin Fräulein von Serafin zu prüfen, und sorgt für Wenzels Glück.
Zweite Verfilmung der Novelle von Gottfried Keller aus dem Zyklus "Die Leute von Seldwyla" (die erste entstand 1921 mit Hans Moser).
Helmut Käutners dritter Spielfilm karikiert im Gewand eines romantischen Märchens heiter, ironisch und mit melancholischem Unterton die Leichtgläubigkeit der Biedermeierzeit. Als Schneider, der durch feinen Zwirn unverhofft zu Karriere und Ansehen kommt, spielt
Heinz Rühmann zurückhaltend, schüchtern, sanft versponnen und in tagträumerischer Art.
- / - / 7,5 / 6,6