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Jekyll & Hyde: Solides Adventure

Ich habe es heute endlich geschafft, dieses Spiel bis zum bitteren Ende zu spielen. Eines muss man den Entwicklern lassen: Von "Alter, isch hol meine Brüda und klopp euch den Döner aus der Birne" bis hin zu "Junge, das hätte ich nun nicht erwartet...". Aber genug der Vorgeschichte.

Testumgebung:
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate - 64Bit
Arbeitsspeicher: 8GB
Grafikkarte: Nvidia Geforce 285GTX
Prozessor: Intel Core2 Quad 6600 - getaktet auf 3,8GHz / Kern

• Grafik: Man kann sagen was man will, taufrisch ist die Grafik beileibe nicht. Die Charaktere wirken steif und beim Sprechen lieblos animiert. So fuchtelt der Hauptdarsteller sinnlos zwischen Brust und Seite hin und her und man denkt sich: "Ein wenig mehr wäre hier schon angebracht gewesen". Aber dies kommt zum Glück nicht oft vor.
Anfangs fragt man sich, weswegen das Spiel auch bei einem PC wie oben angegeben ruckelt... Dies ist aber nur am Anfang und legt sich nach ca. 15 Minuten Gameplay. Aber davon abgesehen haben sich die Macher des Spiels wirklich Mühe gegeben, um grafisch zu fesseln.
Die Texturen wirken liebevoll erstellt und passend in Szene gesetzt. So gleicht sich kein Spielabschnitt mit einem anderen. Ebenfalls wirken die Lichteffekte durch die getragene Fackel sehr realistisch, wenngleich man auf einen Schattenwurf durch die Spielfigur verzichten muss.
Eine willkommene Abwechslung bieten die Zwischensequenzen, welche durch Zeichnungen und Erzählungen zur Schau getragen werden.

• Sound: Hier kann man keine Punkte abziehen, wenngleich es keine gibt. Die Synchronsprecher wurden gut gewählt, die Effekte wirken realistisch und im Hintergrund ertönt eine immer passende Musik, welche nie eintönig wird.

• Gameplay: Gespielt in der Ansicht der 3. Person, welche abwechselnd dynamisch und manchmal auch statisch - je nach Aufgabe - ist. Schon von Anfang an erkennt man das typische Adventure, indem man Dinge kombinieren und Rätsel lösen muss. Letzterer Punkt ist das Sahnestück vom Spiel, was mich wirklich gefesselt hat. Anfangs denkt man noch "Ach, Kleinigkeit!". Doch im späteren Verlauf erkennt man, dass ohne gute Kombinationsgabe und Erfindungsreichtum kein Weiterkommen möglich ist.
Eine kleine Passage aus dem Spiel: "Mache aus einem Gegenstand 2." Logisches Denken verhilft zwar auch hier zum Erfolg, jedoch müssen die Gegenstände durch andere Aufgaben erst erworben werden.

Kommen wir zur Steuerung: Das Spiel ist nebst Adventure auch Jump & Run. Quasi ein Mix aus dem wohl bekannten "Tomb Raider" und "Monkey Island", wenn man es so sehen will. Nachdem ich leider nicht sagen kann, ob das Spiel ein Gamepad unterstützt, berichte ich nur von der Steuerung per Tastatur.
Diese ist - gelinde gesagt - in manchen Passagen wirklich nur frustrierend. Dies merkt man dann, wenn das Spiel dem Ende zugeht und man über Felsen in einem Vulkan unter London die Oberfläche zu erreichen hat. Zum Glück wurde aber der Weg zwischen den automatischen Speicherpunkten durch Abschnitte unterteilt, sodass man nie nochmals den ganzen Weg zurücklegen muss.

Ebenfalls gibt es pro Abschnitt mindestens eine Art "Endkampf", um das Hauptobjekt der Begierde - Seiten aus einem Folianten zu bekommen. Auch hier verbindet sich Reaktionsvermögen mit Geschicklichkeit und Denkvermögen. Quasi "Denken & Reagieren zur selben Zeit".

• Fazit: Freunde von Abenteuerspielen dürfen hier getrost zugreifen. Jedoch sollten diese eine ordentliche Portion Baldrian bereitliegen haben, um die hakeligen Passagen gut zu überstehen. Das Spiel fesselt dank gelungener Sprecher, liebevoller Grafiken und Hintergrundmusik.
Spielzeit: ~8h als geübter Adventurefreak