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D-Link Boxee Box Mediaplayer und -streamer
Eingeschlagen oder Ausgeboxt? Hier erfahrt ihr alles!

(Image)Der heimische Media Player erfreut sich zunehmend mehr Beliebtheit. So hat der potentielle Käufer die Qual der Wahl zwischen einer Vielzahl von Produkten, wie zum Beispiel dem WD Live TV, dem Popcornhour, dem Apple TV oder aber auch der Boxee Box, die ich euch in diesem Artikel ausführlich vorstellen möchte.
Die Boxee Box verfügt über einen Intel Atom C4100 SoC mit 1,2 Ghz - so ist es sogar möglich, Untouched Blurays, auch im ISO-Format, anzuschauen.(Image) Des Weiteren hat D-Links kleiner Allesfresser zwei USB Eingänge, Audio-Out, SPDIF-Ausgang, HDMI, Ethernet ,eingebautes WiFi (b/g/n) und sogar einen Multi-Cardreader mit an Bord. Damit ist sie bestens ausgerüstet um keinem Filmgenuss im Wege zu stehen. Als besonderes Extra steht dem Nutzer auch die Möglichkeit zur Verfügung, die Boxee Box als NAS zu verwenden, um von überall darauf zuzugreifen. Die Boxee Software, die es auch für den PC gibt, ist eine Weiterentwicklung des allseits bekannten XBMC (Xbox Media Center). Als softwareseitiges Feature kann man den auf Firefox basierenden Webbrowser und die Auswahl an über 260 Apps betrachten. Es gibt nur ein großes Manko: Flash liegt nur in der Version 10.1 vor, da Adobe die Entwicklung des Prozessors Ende 2011 eingestellt hat (Jedoch haben sie im gleichen Atemzug weiteren Support für Set-Top-Boxen versprochen, aber nichts eingehalten). Ob Flash 11 Unterstützung kommt (zum Beispiel für den heimischen Online-Stream) steht somit in den Sternen. DivX Streams funktionieren jedoch auch über die bekannten Streamingportale. Der Kern des Systems basiert übrigens auf einem abgewandelten Linux CE.

Der schwarze Kasten mit den schicken neongrünen Nuancen kommt in einer edlen Hochglanz Box nach Hause geliefert.(Image) Optisch mach die Box direkt einen edlen Eindruck und hebt sich so von ihren Mitbewerbern ab. Im Lieferumfang enthalten ist das Netzteil inkl. zusätzlichem Stromadapter (Amerika), ein HDMI-Kabel und die Fernbedienung. Die Box selber verfügt über ein kleines Display, welches aber lediglich das Boxee Logo zeigt und nicht für Filminfos benutzt wird. Dies und die Hochglanzoberfläche machen die Box zu einem dezenten "Designaufpepper" in der Wohnung. Ein absoluter Eyecatcher.

Gehen wir nun einen Schritt weiter zur Handhabung. Auf der Box selber befindet sich nur ein einziger Knopf, der als An/Aus-Schalter fungiert. Hält man diesen Knopf allerdings 5-8 Sekunden, erscheint ein Factory-Menü, indem man Einstellungen zurücksetzen oder sogar ein Factory Reset machen kann.(Image) Die Fernbedienung ist äußerst schlicht gehalten. Es gibt nur zwei Hauptbuttons und ein Steuerkreuz mit "Ok"-Button in der Mitte. Der untere Button ist "Zurück" und Menütaste zugleich, während der obere Button die Wiedergabe pausiert und wieder aufnimmt. Das Besondere ist allerdings die rückseitige und vollwertige QWERTY-Tastatur. Damit wird das Browsen im Internet oder auch die Eingabe von Filmtiteln zum Kinderspiel.(Image) Allerdings liegt die Fernbedienung nicht so gut in der Hand, welches wohl der Tastatur zu verdanken ist. Auch kann es passieren, dass wenn man Eingaben über die Tastatur macht, aus Versehen auf einer der Haupttasten der Rückseite kommt. Mit ein bisschen Übung lässt sich das aber trainieren. Des Weiteren läuft die Fernbedienung nicht über Infrarot, weswegen die Eingaben stets sehr präzise sind und man nicht zwingend auf die Box zeigen muss.

Nun ist es soweit, der erste Start. Die Boxee Box fragt uns nach den WLAN-Einstellungen und dann nach einer Anmeldung bei Boxee. Hier können wir uns auch mit einem Facebook Konto anmelden. Diese Anmeldung ist Pflicht - sonst kommt man nicht weiter. Ist dies geschafft, kann man noch sein Twitter oder Tumblr Konto angeben, um danach das Bild durch zwei am Rand liegende Kästen auf den TV einzustellen.

Jetzt kann man bereits anfangen, durch das Menü zu navigieren. Zur Auswahl stehen Freunde, Warteliste, Serien, Filme, Apps, Dateien und Web. Hinter der Warteliste verbergen sich die Boxee Bookmarks.(Image) Bei der Anmeldung bekommt man ein Addon für den PC-Browser, mit dem man Bookmarks verschiedener Seiten (vorrangig mit Videos) "bookmarken" und dann bequem mit Hilfe der Boxee auf dem TV abrufen kann.(Image) Unter Filmen und Serien werden logischerweise die jeweiligen Medien von allen angegebenen Quellen (zb. Netzwerk) aufgelistet. Bei Dateien findet sich ein vollwertiger Dateibrowser, in dem man unter anderem Video-, Foto- oder Musikdateien direkt starten kann oder durch die "Identifizierung" direkt an der Box nach Medieninformationen im Internet suchen kann. Bei Web wurde ein kompletter Webbrowser hinterlegt.

Die Zuordnung von Quellen im Netzwerk kann unter allen gängigen Übertragungsarten geschehen,(Image) so zum Beispiel durch Sambashare oder UPnP. Allerdings sollte eine gewisse Ordnerstruktur eingehalten werden, damit Boxee den Inhalt auch identifizieren kann. In diesem Punkt hilft einem der "Ember Media Manager". Unten angehängt ist ein Link mit einer für die Boxee Box modifizierten Version. Ich empfehle immer dieses Programm zu benutzen, da die Boxee Software leider nicht perfekt ist und desöfteren auch Inhalte einfach nicht zuordnen(Image) kann und standardmäßig die englischen Beschreibungen nimmt. Wenn man erstmal dahintergekommen ist wie alles funktioniert, hat man auch viel Spaß mit der Box. Man darf sich nicht von anfänglichen Schwierigkeiten beirren lassen, denn wenn man erstmal seine Serien und Filme schön geordnet und mit Cover versehen in der Bibliothek sieht, ist alles vergessen.


Nun kommen wir zum Praxistest. Das Streamen von AVCHD, VC-1 oder gar Untouched Bluray Medien über WLAN ist, trotz theoretisch möglicher Übertragungsrate, nicht möglich. Es stottert zwar nichts, dennoch wird im 15 Sekunden Takt "gebuffert". x264 Wiedergabe funktioniert, jedoch nur über den 802n-Standard, bufferfrei. Die Musik- und Xvidwiedergabe funktioniert aber reibungslos bei jedem WLAN-Standard. Hat man aber die HD-Medien auf einem externen Medium so klappt die Wiedergabe ohne Probleme und vor allen Dingen ohne Soundaussetzer. Untertitel werden sauber erkannt und auch deren Position kann eingestellt werden. Alles in Allem hinterlässt der kleine "Giftpilz" in diesem Punkt ein gutes Bild und hält versprochenes.

Geheimtipp:
Mit der App Navi-X steht das Tor zu Streams offen. Diese App ist als Playlist-Sammlung aller User zu verstehen, die Streamhosting Links hinterlegen. Das beste deutsche Angebot ist "Swiss Kino". Und das Beste: Wenn mal eine Serie oder ein Film nicht auffindbar ist, meldet man sich ganz einfach bei http://www.navixtreme.com an und erstellt seine eigene Playlist. Es werden sehr viele Streamhoster unterstützt. Klappt perfekt!

Hier nochmal eine kleine Zusammenfassung anhand einer Pro- und Contraliste:

Pro:
Schönes, edles Design
Übersichtliche Menüführung
Tastatur an der Fernbedienung
Viele Apps
Eigene Erstellung von Apps als Repository möglich
Verwendung als NAS möglich

Contra:
Nur Flashunterstützung bis 10.1
Identifizierungsfunktion arbeitet oftmals nur unzureichend
Viele Apps ohne VPN nicht nutzbar (GEMA...)


Wer einen Mediaplayer sucht, aber sich absolut nicht entscheiden kann zu welchem Produkt er greifen soll, jedoch einen übersichtlichen und "All-Inclusive" Player sucht, der sollte sich die Boxee Box genauer anschauen. Hier überwiegen einfach die positiven Punkte und auch der Support seitens Boxee besteht noch (das letzte Firmwareupdate kam im März diesen Jahres). Das Flashproblem wird hoffentlich behoben oder mit der Zeit (HTML5 - kann die Boxee) von selbst gelöst. Die Boxee Box ist für ca. 150 Euro zu haben und ist, gemessen an den Funktionen und der Hardware, jeden Cent wert.

Was haltet ihr von der Welle an Media Playern?
Habt ihr einen zuhause, vielleicht sogar die Boxee Box?
Wenn ja, gefällt diese euch?
Ab damit in die Kommentare.....



(Dieser Artikel hat die Boxee Box mit installierter 1.5.1.23735 Firmware als Grundlage)

Download: Ember Media Manager Boxee Edition
HowTo: Arbeiten mit dem Ember MM
(Vielen Dank an www.boxee-forum.de)


kam06
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kam06
30. Juli 2012, 09:24 Uhr
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