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Der Hobbit - Eine unerwartete Reise - Film & TV-Blog

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Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
Unerwartet schlecht - oder doch nicht?

(Image)Ja, bald ist er da. Der lang ersehnte neue Film von Peter Jackson, der die Vorgeschichte zum Herr der Ringe Epos erzählt. Klar, die Rede ist vom Hobbit. Doch dieser will nicht nur durch die prominenten Schauspieler und den Regisseur, seine Buchvorlage oder den Hype um Herr der Ringe überzeugen, sondern geht technisch auch eine Schritt weiter als die aktuellen Filme. Aber passt das alles auch zusammen und ist "Der Hobbit - eine unerwartete Reise" ein guter Film?
Worum geht es denn im ersten Teil der Hobbit-Trilogie, die streng genommen nicht zur Herr der Ringe-Reihe gehört, sondern die Grundlage für die Ereignisse des Epos liefert. Trotzdem ist die neue Hobbit-Reihe für viele ein weiterer Herr der Ringe Teil, da sich die Trilogien in sehr vielen Punkten doch gleichen.

Also, genug der Vorrede, das ist Sache: Die Story von (Produktinfo nicht gefunden) beginnt dort, wo auch Der Herr der Ringe - Die Gefährten startet: an Bilbo Beutlins 111. Geburtstag. Hier werfen Frodo (wieder Elijah Wood) und Bilbo (in dem Teil, der zu Zeiten von Herr der Ringe spielt, Ian Holm, später bzw. in der Vergangenheit dann Martin Freeman) einen Blick zurück in die Vergangenheit - genauer gesagt 60 Jahre zurück in das beschauliche Dorf Hobbingen.
Dort taucht Gandalf (Ian McKellen) mit einer Zwergenschar, die von Thorin Eichenschild (Richard Armitage) angeführt wird, auf, die gerne wieder ihr Königreich samt Schatz zurückhaben möchten. Dieser ist allerdings im Besitz des Drachen Smaug. Und ehe es sich der sonst so zaghafte Hobbit anders überlegen kann, ist er mit dem Zauberer und den Zwergen auf dem Weg den Wunsch der kleinen Männchen zu erfüllen.


Die Story des einen Buches wurde hier in drei Filme aufgeteilt, was natürlich große Herausforderungen mit sich bringt. Denn anders wie im Buch muss hier der Spannungsbogen geschaffen werden (im Buch geht die Spannung über die komplette Handlung, hier muss nach 1/3 der Story schon ein Höhepunkt sein). Das beißt sich mit der eigentlich notwendigen Erklärung über die 13(!) Zwerge. Denn diese sind nur recht schwer für einen Außenstehenden zu unterscheiden. Diese Einführung gelingt Jackson nur mittelmäßig. So sind zwar die wichtigsten Figuren halbwegs klar, wer da aber sonst alles noch mitmarschiert bleibt relativ unbeachtet. Aber es gibt ja noch zwei weitere Filme...

Auch sonst hat die Story einige Schwächen. Hier zeigt sich, dass "Der Hobbit" eben ein Kinderbuch war, im Gegensatz zu den Herr der Ringe-Teilen, bei denen man quasi 1:1 alles in den Film übernehmen konnte und kaum etwas erweitern musste. Beim Hobbit ist das wie schon erwähnt nicht so und so mussten viele Szenen umgetextet werden etc. Das ist Jackson leider auch nur mittelmäßig gelungen.

Was aber wie schon bei Herr der Ringe einfach nur wunderschön ist, ist die Landschaft. Selten sieht man so schöne Bilder, so gute Kulissen und so viel Liebe zum Detail. Auch wenn Jackson in Der Hobbit auch viel liebe zu Effekten aus dem Computer zeigt, was sich dann in der Darstellung der Orcs etc. niederschlägt. Von dieser winzigen Macke abgesehen sieht Der Hobbit aber einfach nur unbeschreiblich gut aus.


Schauspielertechnisch ist Der Hobbit wunderbar ausgestattet. Es gibt zahlreiche bekannte Gesichter (Gandalf, Frodo, den alten Bilbo), aber auch viele neue, die aber auch eine überragende Leistung abliefern. Allen voran der junge Bilbo, der von Martin Freeman verkörpert wird, sowie der Ober-Zwerg Thorin Eichenschild (Richard Armitage). Aber auch die restliche Zwergenschar bietet - wie schon in Herr der Ringe - viele unterschiedliche Charaktere und Temperamente, deren Zusammenspiel interessant und zuweilen auch komisch ist.

Was uns zu den zahlreichen Ähnlichkeiten zum Herr der Ringe Epos bringt. Denn obwohl Der Hobbit eigentlich die Vorgeschichte ist, gibt es zahlreiche Parallelen. Wir haben den Hobbit, der mehr oder weniger gegen seinen Willen auf die Reise geschickt wird, wir haben zahlreiche Gefährten und wir haben - welch Überraschung - eine lange Reise. Und so fühlt man sich ständig an Herr der Ringe erinnert - bloß sehr lang zogen (164 Minuten). Denn eigentlich passiert in Teil eins (und den anderen eben auch) kaum viel mehr als eine lange, lange Reise (mit ein paar Hindernissen)...

Nur technisch unterscheidet sich Der Hobbit dann doch stark von der angestaubten Trilogie. HFR (High Frame Rate) ist das Zauberwort. Denn der Film wurde nicht wie üblich mit 24 Bildern in der Sekunde, sondern mit dem Doppelten (48) geschossen. Das bringt sehr scharfe Bilder und gibt dem Regisseur eine größere Freiheit bei Kamerafahrten und schnellen Bildern, die bei 24 fps verschwommen aussehen. Allerdings ist es für den Zuschauer ungewohnt und so wird er sich erst einmal daran gewöhnen müssen.


Ist der neue Film von Peter Jackson nun ein Epos wie Herr der Ringe? Das vielleicht nicht, aber (Produktinfo nicht gefunden) ist trotzdem ein sehr guter Film, den sich sowieso alle Herr der Ringe Fans ansehen werden - und wahrscheinlich noch viele mehr. Die neue Technik, die atemberaubenden Bilder sowie die Liebe zum Detail und die Qualität der Schauspieler sprechen klar für den Film, die doch zähe und langatmige Story, die man irgendwie schon zu kennen scheint, eher dagegen. Trotzdem sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen.

Der Hobbit - eine unerwartete Reise kommt am 13. Dezember ins Kino.

Weiteres: YouTube-Channel | Website
Material: hollywoodreporter.com | variety.com | moviejones.de




Chrissik
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Chrissik
13. Dez. 2012, 15:28 Uhr
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