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Haftbefehl - Blockplatin
Neues vom umstrittensten Rapper Deutschlands

(Image)Fast genau ein Jahr nach der hier äußerst strittigen Besprechung von Haftbefehls 'Kanackis' steht nun sein drittes Album 'Blockplatin' an. Handelt es sich bei dem neuen Album nur um eine simple Fortsetzung, die sich auf dem Namen Haftbefehl ausruht, oder schafft er es, seinen Stil konsequent weiter zu entwickeln und seine Sparte im Deutschrap zu verteidigen?
Für Haftbefehl und sein Label lief das Jahr 2012 äußert erfolgreich: Erst chartete er mit seinem Album auf den zehnten Platz, dann übertrumpften ihn seine Label-Kollegen Celo und Abdi sogar noch mit einem achten Platz. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die neueste Veröffentlichung aus dem Hause 'Azzlacks'.

Blockplatin besteht aus zwei CDs, der Block- und der Platin-Seite. Auf der ersten sind eher aggressivere Tracks erhalten, wohingegen auf der zweiten Seite die Songs eher ruhiger sind.

Bei den Fans gefeiert, bei den Hatern gefürchtet: Haftbefehls Flow ist sicherlich das herausstechende Merkmal auf Blockplatin. Seine Texte werden äußerst variabel gerappt, manche Lieder klingen durch die ungewohnte Betonung schon fast arabisch oder französisch. Andere hingegen trägt er im Vergleich in fast perfektem Hochdeutsch vor wie zum Beispiel 'Mann im Spiegel':


Diese Abwechslung wird auch durch die sehr gute Auswahl an den unterschiedlichsten musikalischen Untermalungen erreicht: Von Beats, die an den 90er-Jahre Ami-Style angelehnt sind auf der ersten CD ('Ja ja ve veve 2' oder 'Stoppen sie mal officer') hin zu genialen Synthie-Beats wie 'Player Hater' auf der zweiten Seite - mehr Variation geht nicht.

Inhaltlich bietet Blockplatin auch viele unterschiedliche Themen. Von Representation-Tracks wie 'Chabos wissen wer der Babo ist'...


...über Feier-Tracks wie 'Du weißt ich weiß' zusammen mit seinem Bruder Capo...


... zu nachdenklichen, gesellschaftskritischen Tracks wie 'traurig aber wahr'.

Kritisieren kann man nicht viel, etwas störend sind wie so oft die teilweise schlechten Features von Massiv, Xatar, Farid Bang und Konsorten. Umso besser sind dafür die Zusammenarbeiten mit Marsimoto (!) ('Zwischen Raum und Zeit') oder Celo und Abdi. Etwas zu häufig taucht leider auch Label-Kollege 'Veysel' auf, der bis auf die Hook in 'Money Money' sehr enttäuscht. Auch die auf der zweiten CDs gehäuft auftretenden gesungenen Hooks sind teilweise etwas nervig.
Insgesamt ist meiner Meinung nach die 'Block'-Seite also deutlich gelungener.

Spätestens mit 'Blockplatin' sollte sich jeder Deutschrap-Interessierte mal mit Haftbefehl auseinandersetzen, handelt es sich hierbei doch um eine ähnliche "Revolution" wie damals die Entstehung von Aggro Berlin. Gefallen muss es auch niemandem; Haftbefehl zu unterstellen, er könne nicht rappen, ist aber mehr als absurd.

Chester
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Chester
25. Jan. 2013, 10:14 Uhr
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