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IMDb-Week Teil 1 - Film & TV-Blog

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IMDb-Week Teil 1
Die 250 besten Filme aller Zeiten

(Image)Die Internet Movie Database, kurz IMDb listet seit vielen Jahren eine Liste der angeblich 250 besten Filme aller Zeiten. Ob jeder Film der Liste diesen Anspruch auch erfüllen kann, werde ich in einer Art Selbstversuch herausfinden, indem ich mir alle 250 Filme anschauen und euch näherbringen werde. In dieser ersten Ausgabe der IMDb-Week starten wir mit den Plätzen 250 bis 246.

Die Liste
Welcher Film in der Top 250 auftaucht, unterliegt zahlreichen Kriterien. Zum einen darf es sich dabei um keine Episode einer Serie oder eine Dokumentation bzw. Reportage handeln. Des Weiteren muss jeder Film der Top 250 seit 2012 mindestens 25.000 Bewertungen erhalten haben. So soll sichergestellt werden, dass der Film einem möglichst großem Publikum gefällt. Da sich die Bewertungen minütlich ändern, werde ich mir die Liste mit Stand vom 28. März 2015 vornehmen.


Die Formel
Das Bewertungssystem der IMDb umfasst die klassische Skala von 1 bis 10 Punkten. Die Top 250 setzt sich aber nicht wie vielleicht erwartet aus dem Durchschnitt aller Bewertungen eines Filmes zusammen, sondern greift auf eine ausgeklügelte Formel zurück:
(Image)
Die Variable V stellt hier die Anzahl der Bewertungen eines Filmes dar. R ist der reguläre Bewertungsdurchschnitt, während C für die Durchschnittsbewertung aller auf IMDb gelisteten Filme steht.


Das Projekt
Ich habe schon lange vor, viele alte Klassiker des Films nachzuholen. Da mir dabei aber bis jetzt immer ein roter Faden gefehlt hat, wusste ich nie, womit ich anfangen sollte. Den perfekten roten Faden bietet da die IMDb Top 250 und genau als das versteh ich sie auch; nicht als eine in Stein gemeißelte Liste der besten Filme aller Zeiten. In ihr sind Klassiker wie "Fight Club", Urgesteine wie "Der Vagabund und das Kind" von 1921, Kinderfilme wie "Toy Story" aber auch neue Filme wie "Whiplash" oder "Interstellar". Am Ende des Projektes werde ich nicht sagen können, die 250 besten Filme der Welt gesehen zu haben. Aber jeder dieser Filme ist etwas besonderes, etwas einzigartiges - das legt allein die hohe Mindestsumme der Bewertungen fest. Außerdem ist mir der Austausch über die Filme mit euch besonders wichtig. Vielleicht findet sich der ein oder andere, der mich auf meiner cineastischen Reise durch fast 100 Jahre Filmgeschichte begleitet und in den Kommentaren mitdiskutiert.

Und ohne noch mehr Zeit zu verlieren, fangen wir auch gleich mit den untersten 5 Plätzen der Liste an.


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#250 - Das süße Leben
(Image)Der im Jahre 1960 erschienene Schwarz-Weiß-Film Das süße Leben von Regisseur-Legende Federico Fellini behandelt das Leben der Prominenz Italiens in den Nachkriegsjahren. Dieses findet zwischen exzessiven Partys, Affären und den eigentlich wirklich wichtigen Fragen des Lebens statt. Fillini bringt uns diese Welt durch die Augen des Journalisten Marcello Rubini näher, der für ein Boulevard-Magazin die schlüpfrigen Geheimnisse der "High Society" herausfinden soll. Der mittlerweile über 50 Jahre alte Streifen aus Italien greift dabei aus heutiger Sicht, ohne zu zögern in die Klischee-Kiste: Hier werden gefühlt Tausende Flaschen Champagner geleert und ebenso viele Frauen bezirzt. Die dadurch entstehende Stimmung wird durch eine tolle Kamera sowie den sehr pointierten Einsatz der Musik von Nino Rota, der unter anderem die Musik für "Der Pate" geschrieben hat, unterstützt. Leider hat der Film meiner Meinung nach sehr träge Moment, die den Film unnötig strecken. Nach den fast 3 Stunden Spielzeit war ich ehrlich gesagt erleichtert, als in weißen Lettern "Fine." auf dem Bildschirm prangte. So bekommt "Das süße Leben" leider nur 6 von 10 Punkten von mir.


#249 - Der Mann der Liberty Valance erschoss
(Image)Der zweite Film unserer Liste ist ebenfalls ein Schwarz-Weiß-Streifen, dieses Mal im Jahre 1962 erschienen. "Der Mann der Liberty Valance erschoss" entstand unter der Federführung einem der ganz großen Regisseure im Wester-Genre: John Ford. Die Hauptfigur Ransom Stoddard wird von keinem geringeren gespielt als James Stewart, den viele von euch als Hauptdarsteller aus Hitchcocks Meisterwerken "Vertigo" und "Das Fenster zum Hof" kennen werden. Ransom Stoddard, der im Osten der USA als Rechtsanwalt arbeitet, verschlägt es in den Wilden Westen, indem er versucht die dort herrschende Ungerechtigkeit durch Rechtsstaatlichkeit & Bildung auszumerzen. Dass er dabei auf Widerstand und andere Schwierigkeiten stößt, versteht sich von selbst. Denn wie in jedem Western, der was auf sich hält, gibt es auch hier einen Schurken, vor dem sich das gesamte Wüstendorf fürchtet: Liberty Valance. Ohne zu viel vor wegzunehmen: Dass der Tod dieses Schurkens schon durch den Titel prophezeit wird, ist zugleich Pluspunkt und Problem des Films. Mir persönlich hat das Szenenbild in Saloons, Restaurants und anderen Geschäften besonders gefallen. Die schauspielerische Leistung von James Stewart sei an dieser Stelle auch lobend herausgestellt. Leider hat der Film mich vor allem im mittleren Drittel durch seine Längen immer wieder verloren. Trotzdem gebe ich "Der Mann der Liberty Valance erschoss" eine Bewertung von 7 von 10 Punkten.


#248 - PK
(Image)"PK" ist wohl der erste Film, der keinem von euch etwas sagt. Er ist im Jahr 2014 in Indien produziert worden und ist der erfolgreichste Bollywoodfilm aller Zeiten. Englisch und deutsch synchronisierte Fassungen gibt es leider erst ab Ende April. Da ich leider kein Hindi verstehe, ist dies also der erste Film der Liste, den ich nicht gesehen habe. Nichtsdestotrotz will ich euch diesen sehr interessanten Film näher bringen. Ein Außerirdischer landet unfreiwillig auf der Erde und verliert ein Amulett, welches ihm erlaubt zurück zu seinem Heimatplaneten zu kommen. "ET nach Hause telefonieren!" in neuer Auflage? - Wohl kaum. Denn das Alien lernt langsam aber sicher die Erde kennen. Durch das Halten von Händen erlernt er Sprache und Gewohnheiten. Da er sich anfangs nicht verständigen konnte, wurde er "PK" (engl.: betrunken) genannt. Als er schließlich Freunde gefunden hat und sich anderen mitteilen kann, fängt er mit seinem neuen besten Freund Bhairon an nach dem Amulett zu suchen. Da sie von jemandem hören, dass das Amulett bestimmt bei Gott sei, klappern sie viele verschiedene Gotteshäuser ab um es zu finden. Und so wird aus "PK" von Rajkumar Hirani eine Satire über Religion und Menschen im Allgemeinen. Kritiker loben diese Gesellschaftskritik, aber kreiden dem Film auch seinen Kitsch an. Ich bin gespannt, ob mir der Film gefallen wird - interessiert bin ich auf jeden Fall. Dem entsprechend gibt es an dieser Stelle auch keine Bewertung.


#247 - Haie der Großstadt
(Image)Der 1961 nach einem Roman von Walter Tevis erschienene Schwarz-Weiß-Film "Haie der Großstadt" handelt von Eddie, einem Billardspieler, der mithilfe seines Hobbys das ganz große Geld sehen will. Gespielt wird Eddie von einem der absoluten Schauspiel-Klassiker: Paul Newman. Falls einem von euch die Geschichte Prämisse schon bekannt vorkommt: Der Film von Robert Rossen ist der Vorgänger von Scorseses "Die Farbe des Geldes" aus dem Jahre 1986: Hier ist Eddie stark gealtert und nimmt einen jungen Billardspieler unter seine Fittiche. Aber zurück zum Film: Eddie spielt anfangs gegen den berühmt-berüchtigten "Minnesota Fats", und das ganze 40 Stunden. Er unterliegt seinem Kontrahenten am Ende aber kläglich und setzt sich so das Ziel besser zu werden - im Billard sowie in seiner Beziehung zu der jungen Sarah. Wie viele Sportler-Dramen porträtiert auch "Haie der Großstadt" den schmalen Grad zwischen Karriere und Beziehung. Wobei das Billardspiel im Film meiner Meinung nach deutlich eindrucksvoller umgesetzt wird. Verruchte Kneipen und Billardklubs, viel Whisky und Bier erzeugen eine wunderbare Atmosphäre, in die man als Zuschauer gerne eintaucht. Vor allem das 40-Stunden-Match am Anfang des Films hat mir filmisch besonders gefallen. Auch die Kamera wurde von Eugen Schüfftan hervorragend eingesetzt und so auch mit einem Oscar ausgezeichnet. Wer einen durchstilisierten Billardfilm mit einem großartigen Look sehen will, sollte sich "Haie der Großstadt" unbedingt angucken. Von mir bekommt der Film 8 von 10 Punkten.


#246 - Die Schöne und das Biest
(Image)Den Zeichentrickfilm "Die Schöne und das Biest" aus dem Jahr 1991 kennt wohl jeder von euch. Er basiert auf einem alten französischen Märchen und wurde von Gary Trousdale und Kirk Wise auf die Leinwand gebracht. Der Disneyfilm handelt über einen herzlosen Prinzen, der aufgrund seines Wesens zum Biest verwandelt wird. Nur eine wahre Liebe zu ihm kann den Bann brechen. Die Geschichte nimmt ihren Lauf als die junge Belle das Schloss des Biests entdeckt und sein Leben auf den Kopf stellt.
Zugegebener Maßen habe ich mir diesen Film nicht ganz vorurteilsfrei angeschaut; mir gefallen die zahlreichen Gesangseinlagen, die hier wie in vielen anderen Disneyfilmen zum Usus gehören, nicht. Die schön gezeichneten Figuren, sowie das kindlich-verspielte Element in jeder Szene haben mich dann aber doch hin und wieder in den Film hineingesogen. Das Ende war zudem für mich überraschend dunkel und drastisch dargestellt, was den Film aber keinesfalls schlechter macht. Am Ende bleibt aber leider trotzdem nicht mehr zu sagen, als dass ich mich nicht besonders gut unterhalten gefühlt habe. "Die Schöne und das Biest" gehört wohl du der Art Kinderfilm, dem Erwachsene nicht besonders viel abgewinnen können. So bekommt der Film von mir nur 6 von 10 Punkten.


Das war die erste Ausgabe der IMDb-Week. Was sagt ihr zu den vorgestellten Filmen und meiner Bewertung? Sind die Filme gerechtfertigterweise in den Top 250?

Für die fleißigen Filmegucker unter euch hier die 5 Filme, die in der nächsten Ausgabe der IMDb-Week behandelt werden: Prisoners, Papillon, Die Reifeprüfung, Ein Herz und eine Krone und Tote schlafen fest. Vielleicht guckt sich jemand wie ich alle 5 Filme an um in der nächste Woche in den Kommentaren ausgiebig mitdiskutieren zu können? Es würde mich freuen.

Lenn
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Lenn
30. März 2015, 22:09 Uhr
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